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Umweltverbände schießen sich auf Nachhaltigkeitssiegel ein

Noch bevor die deutschen Nachhaltigkeitsverordnungen in die Praxis eingezogen sind, stehen die auf EU-Ebene verankerten Standards in der Kritik.

Lesezeit: 2 Minuten

Noch bevor die deutschen Nachhaltigkeitsverordnungen in die Praxis eingezogen sind, stehen die auf EU-Ebene verankerten Standards in der Kritik. Bei einem gemeinsam mit der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) veranstalteten Pressegespräch kritisierte Martina Fleckenstein vom World Wide Fund for Nature (WWF) am vergangenen Freitag die EU-Richtlinie für erneuerbare Energien wegen angeblicher Schwächen.


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"Die Richtlinie hat Defizite; es fehlt an Vorschriften für Sozialstandards und an der Einbeziehung der Bereiche Wasser, Boden und Luft", kritisierte Fleckenstein die spätestens bis Ende dieses Jahres von den EU-Mitgliedstaaten umzusetzenden Vorschriften. Davon hebt sich laut ihrer Auffassung das Internationale Nachhaltigkeits- und Kohlenstoffzertifizierungssystem (ISCC) positiv ab, indem es sowohl ökologische wie auch soziale Belange berücksichtige. Grundlage für die Sozialkriterien im ISCC, das von der Unternehmensberatung meó federführend entwickelt wurde, sind die Standards der UN-Organisation für Arbeit (ILO).


Eine Zertifizierung von Plantagen nach dem ISCC-System dürfte laut Einschätzung von Fleckenstein bei bestehenden, nach den Kriterien des Runden Tisches für nachhaltiges Palmöl (RSPO) zertifizierten Plantagen kein Problem darstellen, da entsprechende Vorarbeiten wie Umweltbeurteilungen bereits geleistet wurden. Dass soziale Kriterien beim ISCC aufgenommen wurden, wird auch von Greenpeace begrüßt. Bei den ökologischen Kriterien sieht man dort, wie bei der EU-Richtlinie, allerdings Schwächen. Im Unterschied zum ISCC bleiben beim 2004 gegründeten RSPO Treibhausgaseinsparungen bei der Bioenergieproduktion außen vor. Diese sind aber Dreh- und Angelpunkt der EU-Nachhaltigkeitsvorschriften.


Enttäuscht zeigte sich Fleckenstein über eine Initiative von Verbänden der deutschen Agrarwirtschaft, darunter der Deutsche Bauernverband (DBV) und der Deutsche Raiffeisenverband (DRV), ein weiteres Zertifizierungssystem aufzulegen. "Beim System des DBV spielen Sozialstandards keine Rolle. Das hat für uns nichts mit Nachhaltigkeit zu tun", sagte Fleckenstein. Zweifel äußerte die WWF-Agrarexpertin zudem an den Möglichkeiten der Agrarverbände, innerhalb weniger Monate ein funktionierendes Zertifzierungssystem auf den Weg zu bringen. Im Forstsektor habe das Forest Stewardship Council (FSC) mehr als zehn Jahre und im Pflanzenölsektor der RSPO rund sechs Jahre bis zur vollen Arbeitsfähigkeit gebraucht.

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