Bundesministerin Julia Klöckner hat im EU-Agrarministerrat vorgeschlagen, verarbeitete Eier mit einer verpflichtenden Haltungskennzeichnung zu versehen. Für ihren Vorstoß bekommt sie viel Lob.
Eierwirtschaft: Kennzeichnung schafft deutlich mehr Transparenz.
Henner Schönnecke, Vorsitzender des Bundesverbandes Ei e. V. (BVEi), meint: „Mit einer Kennzeichnung der Haltungsform kommt der Gesetzgeber endlich den Erwartungen der Verbraucher nach.“ Die deutsche Eierwirtschaft befürworte die Initiative Klöckners ausdrücklich. Eine Kennzeichnung auf verarbeiteten Produkten sollte analog der Erzeugercodes auf dem Schalenei erfolgen, findet Schönnecke.
Bauernverband: Kennzeichnung nicht nur auf Eier beschränken
Auch der Deutsche Bauernverband (DBV) unterstützt die Landwirtschaftsministerin in ihrem Vorhaben. DBV-Generalsekretär, Bernhard Krüsken, macht gegenüber top agrar klar: „Wir unterstützen Ministerin Klöckner in ihren Bemühungen diese auf europäischer Ebene zu installieren und damit möglich zu machen.“ Geht es nach dem Bauernverband, sollte sich eine solche Kennzeichnungen nicht nur auf Eier beschränken. Krüsken fordert die Politik auf, die Kennzeichnungspflichten auch auf andere Produktgruppen, insbesondere Fleisch- und Wurstwaren auszudehnen.
WWF: Kennzeichnung längst überfällig
Sogar aus Kreisen, die normalerweise eher sparsam mit Lob für die Ministerin umgehen, erfährt Klöckner Zuspruch. Gegenüber der dpa sagte Tanja Dräger de Teran von der Umweltorganisation WWF: „Eine EU-weite Kennzeichnungspflicht auf eihaltigen Lebensmitteln ist überfällig.» Derzeit kauften Millionen Menschen unwissentlich Eier aus Käfig- und Bodenhaltung, die in verarbeiteten Lebensmitteln steckten, so Dräger de Teran.