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Wolf Maisernte Gülle und Wirtschaftsdünger

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„Es wundert mich nicht!“

Lesezeit: 3 Minuten

Wirtschafts-Professor und Herausgeber des „Glücksatlas“, Bernd Raffelhüschen, erklärt, warum die deutschen Landwirte trotz allem so zufrieden sind.


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Herr Raffelhüschen, über 75% der Landwirte sind mit ihrer Situation zufrieden oder sehr zufrieden. Sind sie alle Realitätsverweigerer?


Raffelhüschen: Das Ergebnis überrascht mich nicht. Es deckt sich mit dem, was auch wir in unseren Glücksumfragen herausfinden: Die Zufriedenheit in Deutschland bewegt sich in allen Schichten und über alle Grenzen hinweg auf einem sehr, sehr hohen Level. Und zwar entgegen dem, was in den Medien transportiert wird. Denn für die Medien sind gute Nachrichten im Prinzip schlechte Nachrichten.


Die Arbeitsbelastung ist hoch, der gesellschaftliche Gegenwind rau und der Preisdruck enorm. Warum sind die Landwirte trotzdem so zufrieden?


Raffelhüschen: Nun ja, etwas ketzerisch könnte man sagen: Wir alle jammern auf dem höchsten Niveau, das wir jemals hatten. Auch die Landwirte. Sicherlich mag es schlechte Jahre für bestimmte Branchen und Produkte geben, das will ich nicht bestreiten.


Aber grundsätzlich gesehen haben wir keine arme Landwirtschaft! Wir haben die produktivste Landwirtschaft, die wir je hatten. Wir habensicherlich auch die kapitalintensivste Landwirtschaft, die wir je hatten.Dass diese in der Regel gute Einkommen und damit hohe Zufriedenheitswerte produziert, verwundert nicht. Übrigens: Es geht auch den Tieren heute viel besser auf den Höfen als vor 40, 50 Jahren. Auch wenn das in der Öffentlichkeit anders diskutiert wird.


Und das wird von den Landwirten auch so gesehen?


Raffelhüschen: Ja! In unseren Umfragen ist es auch so: Die Menschen wissen, dass es ihnen gut geht. Sie können ihre eigene Situation sehr gut einschätzen, können vergleichen mit vergangenen Zeiten. Den meisten ging es noch nie so gut wie heute. Das gilt auch für die Landwirtschaft.


Welche Faktoren bestimmen, ob jemand glücklich ist?


Raffelhüschen: Vier Bereiche bestimmen maßgeblich, ob jemand glücklich ist oder nicht: Die Gesundheit, die Gemeinschaft, das Geld und die genetische Disposition, entscheiden, ob es mir gut geht. Mit „genetischer Disposition“ meine ich: Welche Perspektive wähle ich? Ist das Glas für mich halb voll oder halb leer? Bin ich eher optimistisch, eher pessimistisch?


Was heißt das konkret für die Landwirtschaft?


Raffelhüschen: Ich würde sagen, dass alle zufriedenheitsstiftenden Faktoren in der Landwirtschaft mehr als über-erfüllt sind. Ganz anders als für viele Großstädter.


Die meisten Landwirte leben in sehr konstanten, robusten Familienverhältnissen und sind dort gut aufgefangen. Auch die Freundes- und Bekanntenkreise halten oftmals schon sehr lange und sind sehr stabil. Viele Landwirte treffen darüber hinaus häufig ihre Berufskollegen, sind vernetzt und in Verbänden organisiert.


Und wie steht es um die Gesundheit?


Raffelhüschen: Von außen betrachtet würde ich immer sagen: Die Arbeit in der Natur, mit den Tieren, immer draußen und in Bewegung gehört zu den gesündesten Jobs der Welt. Nicht nur körperlich, sondern auch mental. Landwirte sind buchstäblich geerdet.


Jetzt übertreiben Sie.


Raffelhüschen: Das finde ich nicht. Die objektiven Faktoren für Glück finden sich gehäuft in der Landwirtschaft. Auch wenn es, unbestritten, auf manchen Höfen manchmal knirscht, der Familiensegen schief hängt, und das Geld hinten und vorne nicht reicht. Im Großen und Ganzen können sich die Landwirte glücklich schätzen. Kathrin Hingst

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