Sie stellen auf Bio um, schaffen die Kühe ab, spezialisieren sich auf Kräuter und Gemüse.Heute führen Hans und Maria Pfänder einen erfolgreichen Bioland-Betrieb mit florierender Direktvermarktung. In Kürze übernehmen die Söhne den Hof im Schwäbischen.
Hans Pfänder, 64 Jahre
Als junger Mann war ich konventioneller Bauer, ein Tiermensch durch und durch. Gedanken zur Bio-Landwirtschaft machte ich mir, nachdem ich mit Berufskollegen einen großen Ökobetrieb bei München besichtigt hatte. Die Bestände waren ordentlich und sauber, das Konzept stimmig. Die Aussagen des Landwirts gingen mir nicht mehr aus dem Sinn. Sie passten zu dem, was ich mich selbst immer wieder fragte: Welcher Weg ist der richtige?
1983 übernahmen Maria und ich den Hof. Ein Jahr später stellten wir auf biologische Wirtschaftsweise um und begannen mit dem Verkauf von Quark, später auch Milch und Käse.
In den 1990er-Jahren weiteten wir den Ab-Hof-Verkauf auf Fleisch und Wurst aus. Mit dem Metzger tüftelte ich an guten, alten Rezepturen. Aber die Mehrzahl der Tiere ging weiterhin an den Schlachter. Zudem hatten wir gesundheitliche Probleme bei den Kühen. Beides beunruhigte mich. Schließlich trafen wir die Entscheidung, uns von den Rindern zu trennen.
Meinen Vater trafen die Veränderungen bis ins Mark. Besonders die Umstellung war ein Rückschritt für ihn, eine Miss-achtung seines Lebenswerkes. Das änderte sich erst, als er sah, dass man auch als Bio-Unternehmer gut wirtschaften kann. Heute sind wir ein viehloser Betrieb mit sechs Familien-AK und sieben festen Mitarbeitern. Das Gemüse steht im Fokus. Ich sitze viel im Büro, plane und koordiniere die Bestellungen. Aber mein Steckenpferd ist die hofeigene Kompostierung.
Doch mit fast 65 und zwei Söhnen, die den Betrieb seit Jahren weiterentwickeln, trete ich langsam zurück. Ich habe wieder Zeit, zu fotografieren. Außerdem sitze ich seit Kurzem für die Grünen im Stadtrat, an Terminen mangelt es nicht.