Mit Öl- und Wasserfarben oder nur mit Bleistift: Susanna Epple malt, seit sie Stift und Pinsel in den Händen halten kann. Ihr Lieblingsthema: Pferde!

Das Talent liegt in der Familie. Alle vier Kinder malen, aber Susanna ist wirklich sehr talentiert“, berichtet Heidrun Epple, die Mutter der 15-jährigen Susanna. „Schon im Kindergarten konnte sie den ganzen Vormittag mit Buntstiften und einem Blatt Papier beschäftigt werden.“

Im Kindergarten malte sie zunächst mit Buntstiften, später mit Wasserfarben, und seit einiger Zeit gestaltet sie gemeinsam mit ihrer Oma Emmi auch Kunstwerke mit Ölfarben. Oma Emmi ist Susannas großes Vorbild. Oft malen sie in deren Atelier gemeinsam – auf speziellen Leinwänden und mit Ölfarben.

Das Malen mit Ölfarben ist sehr zeitaufwändig. Deshalb hat es Susanna in letzter Zeit kaum noch geschafft, zusammen mit der Oma zu zeichnen. Schließlich ist sie nicht nur zeichnerisch, sondern auch musikalisch begabt. Neben ihrer Vorliebe für die Malerei geht sie auch einem anderen Hobby nach: Dem Querflötenspielen. Susanna spielt in der örtlichen Musikkapelle und muss täglich mit dem Musikinstrument üben. Auch in der Schule ist die 15-Jährige stark gefordert. Der Nachmittagsunterricht an zwei Tagen in der Woche lässt nicht mehr so viel Zeit für das Malen mit Ölfarben.

Am liebsten Pferde!

Dass die Tochter ein großes Talent besitzt, war Vater Gottfried Epple schon früh bewusst. Als vor vier Jahren neue Etiketten für die Produkte des hauseigenen Hofladens entworfen werden sollten, war für den Landwirt klar, dass die Tochter diese gestalten soll. „Die Vorlagen waren alle zu langweilig. Wir wollten etwas Einzigartiges. Und da meine Tochter so gut zeichnen kann, habe ich sie gefragt, ob sie das Entwerfen übernehmen möchte“, erzählt Gottfried Epple.

Neben den Etiketten für den selbstgebrannten Schnaps, der im Hofladen der Familie verkauft wird, hat Susanna im Alter von gerade mal 10 Jahren auch das Logo für den Hofladen entworfen. Die tollen Zeichnungen sind seitdem nicht nur auf dem Hofschild, sondern auch auf den Visitenkarten des Bioland-Betriebs ein wahrer Hingucker. Viel Zeit hat Susanna für das Zeichnen von Zwetschgen, Äpfeln und Käse nicht gebraucht. „Wenn ich eine Vorlage habe, dann gehen die schönen Zeichnungen schnell“, berichtet die Schülerin.

Ganz anders war es beim Zeichnen der Urkunden für das 100-jährige Jubiläum der Viehzuchtgenossenschaft Opfenbach. Vater Gottfried, der zum Ausschuss der Viehzuchtgenossenschaft gehört, hatte seine Tochter für die Gestaltung der Urkunden vorgeschlagen. Susanna hat die Aufgabe gerne übernommen und insgesamt 6 Urkunden für langjährige Mitglieder entworfen und gezeichnet. Über zwei Stunden dauerte das Gestalten jeder einzelnen Urkunde. Eine Arbeit, die von der Viehzuchtgenossenschaft mit einem kleinen Taschengeld honoriert wurde – das erste Geld überhaupt, das Susanna bisher verdient hat.

Anerkennung für ihr Talent gab es ansonsten bisher hauptsächlich durch Bewunderung und gute Noten. In Kunst hat Susanna bisher immer eine 1 gehabt, und Freundinnen lassen sich von der 15-Jährigen gerne mal ein Bild malen. Wasserfarben und Bleistift liegen immer griffbereit und kommen in der freien Zeit am Nachmittag häufig zum Einsatz.

Das Braunvieh steht nicht still:

Bei so viel künstlerischem und gestalterischem Talent ist für die 15-Jährige schon klar, dass sie sich später auch einmal beruflich in diesem Bereich bewegen möchte: Grafikerin und Fotografin stehen auf der Berufs-Wunschliste ganz oben.Anja Rose