Robert Habeck, grüner Landwirtschaftsminister von Schleswig-Holstein outete sich Mitte August als Fan der bayerischen Agrarpolitik. „Ich möchte dazu beitragen, dass der bayerische Weg nicht in Bayern endet, sondern vielleicht bis nach Berlin ins bayerisch geführte Agrarministerium geht“, sagte der Minister anlässlich einer Besuchstour durch Oberbayern.
Der als pragmatisch geltende grüne Spitzenpolitiker und sein bayerischer Amtskollege Helmut Brunner (CSU) besuchten die Molkerei Berchtesgadener Land und einen Milchviehbetrieb mit Biogas- und Photovoltaikanlage im Landkreis Rosenheim.
Der Bayernkurier, das Parteiorgan der CSU, lobte das Treffen, als „außergewöhnliche Allianz“. Habeck und Brunner sprachen sich für eine nachhaltige Landbewirtschaftung aus. Agrarpolitik müsse darauf abzielen, die bäuerlichen Strukturen zu erhalten. Zudem forderten beide Minister, die Milchmenge zu reduzieren.
Brunner mahnte jedoch, die Betriebe nicht durch zu viel Bürokratie zu überfordern. Ein Hinweis darauf, dass die immer schärferen Auflagen im Tier- und Umweltschutz, die grüne Politiker ohne Unterlass fordern, immer mehr land-wirtschaftliche Betriebe zermürben.