Ï Angesichts des NitrofenSkandals zogen die Anbauverbände des Biolandbaus jetzt offenbar einen Schlussstrich unter ihre internen Querelen. Schneller als erwartet gründeten sie zusammen mit Verarbeitern und Händlern aus der Öko-Branche einen gemeinsamen Dachverband. Der Zusammenschluss trägt den Namen Bund der Ökologischen Lebensmittelwirtschaft. Zeitgleich wird die Arbeitsgemeinschaft ökologischer Landbau (AGÖL), die bisherige Interessensvertretung der Bio-Verbände, endgültig aufgelöst. Die AGÖL war aber bereits nach dem Austritt von Bioland und Demeter vor mehr als einem Jahr ohne Bedeutung. Wichtigste Aufgabe des neuen Branchenverbandes ist der Aufbau einer funktionierenden Kommunikationsstruktur, um den Informationsfluss zwischen den Verbänden und Erzeugungsstufen zu verbessern, so Felix Prinz zu Löwenstein, NaturlandPräsidiumsmitglied und einer der Initiatoren des Dachverbandes. Damit wollen wir die Qualitätssicherungssysteme für Öko-Lebensmittel effektiver machen. Daneben soll der Zusammenschluss aber auch die Interessen der Öko-Branche gegenüber der Poltik schlagkräftiger als bisher vertreten. Im Visier haben die deutschen Bio-Anbauverbände dabei vor allem die Anhebung der EU-Öko-Richtlinien.