Im Jahr 2021 ist der Anteil der ökologisch bewirtschafteten Fläche weiter gewachsen: Mittlerweile sind 13,8% aller Höfe Biohöfe, sie bewirtschaften 10,8% der landwirtschaftlichen Fläche Deutschlands, so der Bund ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) in seinem Biobranchenreport 2022.
Neu dazugekommen sind 320 Biohöfe mit zusätzlich 81762 ha Biofläche (+4,8%), insgesamt gibt es nun 1784002 ha Biofläche, 50% davon sind Grünland. Zwar sind derzeit über die Hälfte der Biobetriebe EU-Biobetriebe, bei der Fläche haben aber ganz klar die Verbandsbetriebe die Nase vorn: Sie bewirtschafteten 64% der Fläche. Das zeigt Übersicht 1.
lEH verkauft 62% der Bioware
Treibende Kraft für mehr Bioabsatz war auch 2021 der Lebensmitteleinzelhandel (LEH). Sein Umsatz wuchs im Vergleich zum Vorjahr noch einmal um 9,1% auf 9,88 Mrd. €.
Discounter und Vollsortimenter bringen im LEH damit fast zwei Drittel der Bioware an die Verbraucher, wie Übersicht 2 zeigt. Die Discounter punkten dabei bei Milch und Gemüse, Vollsortimenter und Drogerieläden eher beim Trockensortiment, wie z.B. bei Mehl und Öl. Deutlich gewachsen ist auch der Umsatz von Hofläden, Onlineshops, Wochenmärkten, Bäckereien, Metzgereien und Reformhäusern – sie setzten 7% mehr um. Der Umsatz im Naturkosthandel im Jahr 2021 ist leicht rückläufig.
Pflanzendrinks boomen
Stark wuchs im Jahr 2021 vor allem die Nachfrage nach Biopflanzendrinks, die um 31% stieg. Ebenso war Biorotfleisch stärker gefragt, die Nachfrage stieg um 20%. Auch bei Eiern, Mehl und Milch griffen Verbraucher vermehrt zur Biovariante. Die verkaufte Bioeiermenge steigerte sich um 7%, insgesamt waren damit 17% aller verkauften Eier im Jahr 2021 Bioeier.
Insgesamt liegt der Marktanteil von Bioprodukten in Deutschland nun bei 6,8%. Biospitzenreiter in Europa war im Jahr 2020 Dänemark mit 13% Marktanteil von Bioprodukten, es folgen Österreich mit 11,3% und die Schweiz mit 10,8%. In den USA liegt der Bioanteil bei 6%.