Welches Verhältnis hat LsV zur AfD?
Andresen: Zwischen AfD und LsV Deutschland gab es und gibt es keine Gespräche. Wir haben nicht vor, das zu ändern. LsV Deutschland ist und bleibt verbands- und parteineutral!
Ist es egal, ob AfD oder eine andere Partei politische Verantwortung hat, solange die Entscheidungen im Sinne der Landwirtschaft ausfallen, wie man aus einem Statement der LsV-Sprecherin Henriette Struß lesen könnte?
Andresen: Nein, das ist es nicht. Wir haben unsere Position von Anfang an klar gemacht: Wir distanzieren uns ganz deutlich von der AfD, fragen uns aber, warum wir das immer wieder tun müssen, da die Sache für uns klar ist.
Kanzlerin Merkel hat LsV und den Deutschen Bauernverband (DBV) beauftragt, ein Konzept für eine Zukunftskommission Landwirtschaft zu erstellen. Was ist der aktuelle Stand?
Andresen: Das Konzept stand Ende 2019. Um es zu besprechen, lud das Kanzleramt für den 19. Februar ein. Den Termin konnte Herr Rukwied wegen anderer Termine nicht einrichten. Jetzt treffen wir uns am 16. März. Danach besetzt die Regierung hoffentlich zügig die Kommission, damit wir vor der Sommerpause mit der Arbeit starten können.
Reicht es, über diese Kommission Gestaltungsvorschläge zu machen?
Andresen: Nein. Die tägliche Arbeit aller Verbände muss viel stärker darauf ausgerichtet sein, der Politik zu zeigen, wie eine gesellschaftlich akzeptierte Landwirtschaft aussieht und wie die Politik sie bei der Erbringung der gesellschaftlichen Leistungen unterstützen kann. Abwarten, was die Politik vorschlägt und daran herumzukritisieren, ist der falsche Weg. Wir müssen Perspektiven anbieten statt defensiv auf Kritik und Auflagen zu reagieren.
Müssen die Verbände mehr zusammenarbeiten?
Andresen: Ja. Wir sollten uns mehr vernetzen, Kräfte bündeln. Wir vom LsV können uns gut vorstellen, die Koordination zu übernehmen und zu einem gemeinsamen Treffen einzuladen.