Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) fordert für eine mögliche Jamaika-Regierung die Schaffung eines Superministeriums für ländliche Räume und Heimatpflege. Das sagte er Anfang Oktober dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“.
Damit könnte sich vielleicht auch die grüne Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt anfreunden. „Wir lieben dieses Land. Das ist unsere Heimat. Für diese werden wir kämpfen.“ Das sagte die Spitzengrüne beim Länderrat ihrer Partei Ende September in Berlin.
Beim linken Flügel der Grünen löst der Heimatbegriff dagegen schwere Abwehrreaktionen aus. Die Grüne Jugend und andere Vertreter des linken Flügels sehen darin einen drohenden Rechtsruck der Partei. Sie vermuten, Göring-Eckardt wolle die Grünen politisch weit in die Mitte verschieben, um die Jamaika-Koalition möglich zu machen. Sie widersprach per Twitter und berief sich auf Österreichs grünen Bundespräsidenten, Alexander van der Bellen, der im Wahlkampf mit großen Heimatplakaten für sich warb.
top agrar meint: Die völlig überladene Heimatdebatte zeigt, welche Zerreißprobe eine mögliche Jamaika-Koalition für die Grünen sein wird.