Die ökonomischen Hürden für junge Menschen, die sich in der Landwirtschaft eine Existenz aufbauen möchten, sind gewaltig. Der nötige Kapitaleinsatz je Erwerbstätigem (Kapitalintensität) liegt laut Situationsbericht Landwirtschaft des DBV aktuell bei 580900 €.
Legt man zugrunde, dass Junglandwirte diese Summe bei einer Bank finanzieren müssen und hierfür einen Eigenkapitalanteil von mindestens 25 Prozent benötigen, bedeutet dies, dass ein Existenzgründer in der Landwirtschaft fast 150000 € auf der hohen Kante haben muss, um nur einen einzigen Arbeitsplatz zu schaffen. Dem gegenüber steht eine Junglandwirteförderung in der 1. Säule der GAP von aktuell maximal 4050 €/Jahr sowie vielfach unanständig niedrige Erzeugerpreise.
Dass die Redaktion diese Realität unberührt lässt, stattdessen aber die Situation junger Paare beschreibt, welche gleich zwei Höfe erben, halte ich für bemerkenswert. Insbesondere, wenn gleichzeitig in der EU die Rahmenbedingungen der kommenden Förderperiode der GAP, und damit auch die Junglandwirteförderung und Marktordnung, verhandelt werden.Phillip Brändle, 13159 Berlin