„Bauern drohen mit Versorgungsengpässen“ titelte spiegel.de Ende März. In Zeiten von Corona, in der sich ohnehin viele Bürger Sorgen um die Lebensmittelversorgung machen, ist das ein brisantes Thema.
Wie sich allerdings herausstellte, hatten Vertreter der Presse einen Brief von „Land schafft Verbindung-Deutschland“ (LsV) lediglich falsch interpretiert. Der Journalist fasste den Brief an die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, mit der Bitte um Unterstützung in Bezug auf die Umsetzung der Novellierung der Düngeverordnung, als „Drohung mit Versorgungsengpässen“ auf. LsV zeigte sich fassungslos, dass Teile der deutschen Presse derartig unhaltbare Behauptungen verbreiteten. Auch der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) und der Deutsche Bauernverband (DBV) erteilten Lieferstopp-Überlegungen von Landwirten, als Reaktion auf die Bundesratsentscheidung zur Düngeverordnung, eine klare Absage.
Anders sahen das jedoch Landwirte aus Ostwestfalen (NRW): Hier landete Anfang April Milch im Schweinetrog und Ställe blieben leer. Sie drosselten ihre Produktion, um gegen die verschärfte Düngeverordnung zu protestieren. Diese Aktion richte sich aber nicht gegen die Verbraucher, sondern einzig gegen die Politiker, heißt es.