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Wolf Maisernte Gülle und Wirtschaftsdünger

Aus dem Heft

Macher und Meister (2) - 4. Meister- und Fach­schularbeiten-Wettbewerb

Lesezeit: 3 Minuten

Die einen hängen die Kartoffeln an den Tropf, während andere die Bäume in den Himmel wachsen lassen: Auch die zweite Hälfte unserer Preisträger punktet mit Fachkompetenz und Ideenreichtum.


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Öko im Doppel


Jorin Handtmann und Jakob Herter haben den Ökohof Mosborn in seine wirtschaftlichen Bestandteile zerlegt. Für sie eine echte Gratwanderung.


Wenn Ökologie auf Ökonomie trifft, ist das für Jorin Handtmann und Jakob Herter kein Widerspruch, sondern eine Herzenssache. Die beiden Junglandwirte sind leidenschaftliche Verfechter des Ökolandbaus, wissen aber, dass sich ihre Entscheidungen unterm Strich auch rechnen müssen.


Um ihr wirtschaftliches Profil zu schärfen, haben die beiden in ihrer Abschlussarbeit den Bioland-Betrieb der Familie von Jakob Herter unter die Lupe genommen. Die Herters betreiben auf rund 18 ha Ackerbau (Roggen, Hafer, Gerste, Lupinen, Weizen, Dinkel und Kartoffeln) und veredeln ihre Erzeugnisse in einer Hofbäckerei mit anschließendem Hofladen- und Marktverkauf. Neben einer kleinen Schweinemast runden 17 Pinzgauer-Rinder samt Nachzucht und 45 ha Grünland den Betrieb ab.


In Rahmen ihrer Fachschularbeit begannen die Jungunternehmer die vorhandenen Betriebszweige auf den Prüfstand zu stellen. Dafür ordneten sie die anfallenden Einnahmen und Ausgaben punktgenau den jeweiligen Stellen zu und errechneten mehrjährige Durchschnittswerte. Angesichts der zahlreichen Standbeine des Betriebes ein aufwändiges Unterfangen, zumal die Buchführung bislang ohne einen entsprechenden Kontenrahmen erfolgte.


Trotzdem gelang es, die jeweiligen Produktionszweige auf Euro und Cent zu beziffern – und dies war den Schweiß der Edlen wert. „Die genaue Kostenzuordnung hat einen ganz neuen Blick auf den Betrieb ermöglicht“, fasst Jakob Herter zusammen, „viele Weichenstellungen wurden bestätigt, aber auch Optimierungsmöglichkeiten aufgedeckt.“


Der Junglandwirt wird den Betrieb in Zukunft von seinen Eltern (53 und 49) übernehmen und plant als Konsequenz auf seine Facharbeit die Direktvermarktung der Familie zu erweitern und ein eigenes Label für Wurstwaren und Schinken aufzubauen. Ob es dabei die volle Pallette der jetzigen Betriebszweige auch langfristig geben wird, muss sich noch zeigen. Denn die Analysen deckten ebenfalls auf, dass die Arbeitsproduktivität in Teilbereichen, wie z. B. der Schweinehaltung, zuletzt etwas hinterher hinkte.


Zwischen Markt und Moral:

Dabei bleibt die Ökonomie ein wichtiges Entscheidungskriterium, sie ist aber nie allein entscheidend. „Wir werden auch weiterhin nicht alles einzelwirtschaftlich betrachten, sondern versuchen das große Ganze zu sehen“, erklärt Jakob Herter den betrieblichen Spagat aus Ökologie und Ökonomie. Sein Arbeitspartner Jorin Handtmann ergänzt: „Sind wir idealistische Spinner, nur weil wir im Einklang mit der Natur wirtschaften und dabei Geld verdienen möchten?“


Der 29-jährige Quereinsteiger in die Landwirtschaft sieht sich ebenfalls langfristig als selbstständiger, nachhaltig wirtschaftender Unternehmer. Er plant mit eigenem Erspartem und einem Finanzpartner in einen eigenen Betrieb in Baden-Württemberg zu investieren. Konkrete Verkaufsverhandlungen laufen. An Know-how und Herzblut mangelt es dabei in jedem Fall nicht.

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