Gabriele Mörixmann, Vorsitzende des Landvolks Gesmold, plädiert für mehr Engagement im DBV.
Wenn Dir etwas nicht gefällt, dann bring Dich ein,“ das ist das Motto von Gabriele Mörixmann, die seit acht Jahren dem Ortslandvolk Gesmold östlich von Osnabrück in Niedersachsen vorsteht. Hauptthema der Verbandsarbeit ist für sie die Kommunikation zwischen Kunden und Landwirten. Eine Aktion des Ortslandvolks Gesmold sind die 60 „Agrarexpeditionen“ im Jahr. Hier zeigen Landwirte ihre Höfe und die Vielfalt der Produktionsweisen.
Überregionalen Einsatz zeigt Mörixmann bei der Anpassung der Baugenehmigungspraxis: „Es funktioniert nicht, politisch eine Agrarwende zu fordern, genehmigungstechnisch aber nicht zu ermöglichen,“ findet sie. Sie spricht daher gemeinsam mit Verbandskollegen Entscheider in Berlin und vor Ort an und schreibt Petitionen. „Es sind Arbeitsgemeinschaften mit Landkreis, Politikern, und anderen Entscheidern entstanden, die gezielt nach Lösungen aus der Misere suchen“, erzählt sie.
Wichtig sind Mörixmann facebook und Instagram. In den beiden Netzwerken arbeitet sie für das Landvolk mehrere Stunden wöchentlich. Ihr Wunsch: „Kunden und Landwirte müssen aufhören, die Schuld beim jeweils anderen zu suchen – das frisst nur Energie, führt aber zu nichts!“ Ihr Weg ist, gemeinsam nach Lösungen zu suchen, wertschätzender von Kunden statt von Verbrauchern zu sprechen, ehrlich zu sein, Fehler einzugestehen und Einsichten in den Label-Dschungel zu geben. Diesen Anspruch lebt die Familie auf dem ganzen Hof. Hier gibt es Hühnerhaltung, Biogasanlage Ackerbau und den selbst ins Leben gerufenen Aktivstall für 875 Schweine. Das Fleisch wird über eine eigene Vermarktungsschiene gemeinsam mit Partnern hochpreisig verkauft.
Zur gewachsenen Struktur des Bauernverbandes sagt die Landwirtin: „Wir Landwirte sollten hier unbedingt zusammen halten,“ und ergänzt: „Man muss nicht alles gut finden, aber bevor man nur meckert und die Arbeit anderer kritisiert, sollte man lieber selbst aktiv werden!“ ▶Gesa Harms