Mit der Berufung von Michaela Kaniber zur Landwirtschaftsministerin ist dem neuen bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder eine echte Überraschung gelungen. Die 40-jährige Steuerfachangestellte aus Bad Reichenhall hatten nicht einmal Insider als Nachfolgerin des bisherigen Agrarministers Helmut Brunner auf dem Schirm. Kaniber sei belohnt worden, weil sie im Machtkampf mit dem bisherigen Ministerpräsidenten Horst Seehofer auf der Seite von Söder stand, heißt es. Zudem trage sie dazu bei, das bayerische Kabinett weiblicher und jünger zu machen.
Die CSU-Politikerin, die seit 2013 im bayerischen Landtag sitzt, hat sich bisher zum Thema Landwirtschaft kaum geäußert. Viele in der bayerischen Agrarbranche fragen sich deshalb, ob die neue Ministerin ihrem Amt fachlich gewachsen ist, vor allem wenn es um komplexe Themen wie die GAP-Reform oder die Düngeverordnung geht.
Nach außen halten sich die Vertreter der Organisationen und Verbände jedoch zurück und wollen Kaniber die Chan- ce geben, sich zu bewähren. Ihre ersten Auftritte habe die Mutter von drei Töchtern souverän und couragiert gemeistert, berichten Teilnehmer.