Ich glaube, in der Schule würde die Bewertung folgendermaßen lauten: „Thema verfehlt“. Die Überschrift des Beitrags heißt: „Die Debatte versachlichen“ – und spätestens beim zweiten Satz geht mir der Hut hoch. Zugegeben: Im weiteren Verlauf des Textes kriegen Sie ja dann noch die Kurve, doch wer hört Ihnen denn da noch zu?
Dieses Greta-Bashing ist echt armselig. Alte Männer, die das Klima mit an die Wand gefahren haben, und die in ihrer Beschränktheit nur an Profit und an ein „weiter so“ denken, haben es nötig, ein junges Mädchen nieder zu machen, dass ihnen den Spiegel vorhält.
Ich als Bioland-Bauer, der mit der dritten schlimmen Dürre hintereinander hier im Bergischen Land, wo wir normalerweise 1100 mm Niederschlag pro Jahr haben, klarkommen muss. Ich bin daher ganz nahe bei Greta Thunberg, wenn sie sinngemäß sagt: „Es brennt, und es eilt“.
Wenn man so erlebt, was Corona alles möglich macht, ist es doch ganz besonders ernüchternd, dass der ungleich bedrohlichere Klimawandel auf die lange Bank geschoben wird. Und zwar allen wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Trotz!
Aber so ist es leider mit komplexen Themen: Wir sind verhaftet in unseren Strukturen und nehmen unsere eigene Wahrheit als die alleinige Wahrheit.
Wilfried Tölkes,
53804 Much,
Nordrhein-Westfalen