Stefan Mayr wirtschaftet seit 2018 nach Bioland-Richtlinien.
Das erste Jahr war teilweise ernüchternd!“, so Stefan und Anja Mayr, deren Betrieb auf 625 m Höhe im bayerischen Penzing bei Landsberg am Lech liegt. Sie bewirtschaften 84 ha Ackerbau, dazu kommen 17 ha Wald, Winterdienste und 1,5 ha Christbäume. Der „letzte Rübenanbauer vor der Zugspitze“ baute konventionell 40 ha Winterweizen, 7 ha Zuckerrüben und je ca. 13 ha Raps, Wintergerste und Silomais an. Die Biofruchtfolge umfasst nun 18,5 ha Kleegras, 1 ha Zuckerrüben, 17 ha Triticale, 20 ha Winterweizen, 14 ha Ackerbohnen und 13 ha Körnermais. Selbstkritisch berichtet Mayr: „Wegen Steinbrand musste ich einen Teil der Weizenernte für nur 13 €/dt zu einer Biogasanlage bringen.“ Ursache war Nachbau-Biosaatgut eines Nachbarn. „Das Saatgut zu untersuchen oder Z-Saatgut hätte mich davor bewahrt“, weiß Mayr jetzt.
Die Witterung sorgte zudem für starken Unkrautdruck in den Frühjahrskulturen. „Machen die Bestände nicht schnell genug dicht, hat man im Bioanbau keine Chance“, stellt er fest.
Viel Arbeit hat das Ehepaar mit ca. 100 h/ha die Handhacke der Zuckerrüben gekostet, ebenso wie das Transportieren und Ausbringen von Kompost und Mist. Gute Ergebnisse hat Mayr mit rund 45 dt/ha bei Ackerbohnen und 90 dt/ha bei Körnermais erzielt.
Vor allem der gute Zusammenhalt unter den Biobauern gefällt ihm: „Mich hat überrascht, wie oft sich Türen aufgetan haben, wenn ich nicht mehr weiter wusste und die Kollegen in einer Notsituation geholfen haben!“ Auch die Vermarktung der Ernte lief besser als erwartet. Mayr sieht aber noch weitere Gründe, Biobauer zu sein: „Ich hab nichts gegen die Pflanzenschutzspritze, aber ich fühlte mich als bayerischer Bauer zwischen den Kräften des Weltmarktes zerrieben.“ Als Biobauer habe er wegen der vielfältigeren Vermarktung und den Kollegen wieder viel mehr Motivation, Landwirt zu sein: „Man muss sich zwar mehr kümmern – aber es macht richtig Spaß!“ ▶