Aktuell geht eine Meldung durch die Medien, dass 4 % der Deutschen Vegetarier seien. Nur offenbar hat sich niemand den Originaltext der Befragung angesehen, kritisiert Thomas Wengenroth von www.stallbesuch.de. Denn auf der Website des Robert Koch Instituts heißt es:
"Im Verzehrhäufigkeitsfragebogen wurde den Teilnehmern auch die Frage gestellt: „Essen Sie üblicherweise vegetarisch?“. Die Frage konnte mit „Ja“ oder „Nein“ beantwortet werden. Gültige Angaben zu dieser Frage liegen von 6.933 Personen vor. Dazu schreibt Wengenroth auf seiner Seite:
"Die Gruppe der Personen, die diese Hauptfrage mit „Ja“ beantwortet haben, wird im Folgenden als Vegetarier bezeichnet. Befragte, die diese Frage verneint haben, gelten als nicht-vegetarisch lebende Personen. Da in der Frageformulierung das Ausmaß der vegetarischen Ernährung durch die Formulierung „üblicherweise“ abgeschwächt ist, werden mit der Definition von Vegetariern auch Personen erfasst, die gelegentlich Fleisch oder Fisch konsumieren.
Frauen und Männer, die sich üblicherweise vegetarisch ernähren, konsumieren im Vergleich zu Nicht-Vegetarierinnen und -Vegetariern nicht nur signifikant weniger Fleisch und Wurst, sondern auch weniger kalorienreduzierte Getränke, Bier und Wein sowie mehr Tee, Obst und Gemüse.
"Signifikant weniger Fleisch und Wurst“ heißt eben nicht „kein Fleisch, keine Wurst“. „Repräsentative“ Umfragen sind häufig so gestrickt. Letztes Jahr fand eine solche heraus, dass der Anteil von Bio-Käufern unter deutschen Verbrauchern riesig ist und auch das wurde überall fleißig verbreitet. Gefragt wurde damals aber tatsächlich „kaufen Sie gelegentlich Bio-Lebensmittel“ – und „gelegentlich“ wurde definiert als „mindestens 1 x im Jahr“. Die korrekte Fragestellung hätte also lauten müssen: „Haben Sie schon mal versehentlich Bio gekauft?“, so Wengenroth.