Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) warnt vor der Inbetriebnahme einer großen „Bio-Elterntier-Haltung“ in Mecklenburg und der damit verbundenen Umstellung einer Legehennen-Brüterei in Kroge (bei Diepholz). Ihrer Meinung nach würde das zu einer „agrarindustriellen Schaltstelle“ im Bio-Geflügelbereich führen.
Auf der Internetseite der Firma www.die-bio-brueterei.de würden als Partner u.a „Fürstenhof“, „Geflügel Siemers GmbH & Co.KG“, „Novogen“ und „Grimaud“ genannt, die aus der konventionellen Geflügelzucht bekannt seien. Die AbL will zudem enge Kontakte der Verantwortlichen in den Biounternehmen mit konventionellen Züchtern erkennen.
Nachdem viele Biobauern bislang ihre Legehennen-Küken - wegen fehlender Bio-Brütereien - aus konventionellen Brütereien bezogen, würden sie nun zum Bezug aus der neuen „Bio-Brüterei“ angehalten, so die AbL in der Mitgliederzeitschrift „Unabhängige Bauernstimme“ weiter. Dieser Umstand, so die Befürchtung vieler Akteure in der Biobranche, könnte deren Investoren eine fast monopolartige Marktstellung verleihen. Das an sich positive Ende der konventionellen Herkunft von Bio-Legehennen wäre dann verbunden mit einer weiteren Stärkung von „Bio-Konzernen“.
Ein sehr hoher Anteil der Bio-Eier, vor allem in den Läden der Handelskonzerne, stammt nach Informationen der Arbeitsgemeinschaft bereits heute aus konzernartigen „Bio“-Strukturen, die zudem oft nicht an die Standards von Bioverbänden wie „Bioland“ oder „Demeter“ gebunden seien, sondern nur an die viel lockereren Vorgaben der EU-Bio-Verordnung. Es drohe daher eine verdrängende Dominanz von „Agrarindustrie-Bio“ über das „Bauernhof-Bio“ nicht nur in der Geflügelhaltung, sondern nun auch in der „Bio“-Züchtung, „Bio“-Vermehrung und in weiteren Produktbereichen.