Wie der Preisverfall bei der Milch gestoppt werden ist heute Thema bei der Agrarministerkonferenz in Göhren-Lebbin (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte). Die Agrarminister von Bund und Ländern und ihre Arbeitsstäbe beraten bis Freitag über die seit anderthalb Jahren andauernde Krise auf dem Milchmarkt. Der Milchpreis ist auf etwa 25 Cent gesunken und könnte sogar noch auf 20 Cent absacken, befürchten manche.
Nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) haben allein im vergangenen Jahr 3.200 Milchbauern aufgehört. Diese Entwicklung könnte durch Soforthilfen, durch Veränderungen von rechtlichen Grundlagen und andere Verträge mit den Molkereien aufgehalten werden. Entsprechende Anträge werden auf dem Treffen diskutiert.
Das Frühjahrstreffen der Fachminister beginnt mit Ländervorbesprechungen der Staatssekretäre, ehe am Freitag unter Vorsitz von Mecklenburg-Vorpommerns Ahgrarminister Till Backhaus (SPD) die Ressortchefs zusammenkommen, berichtet dazu der NDR. Weitere Themen der Frühjahrskonferenz sind die Novellierung der Düngeverordnung, der Streit um den Unkrautvernichter Glyphosat und Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration. Hintergrund ist laut Backhaus, dass einige Handelsketten demnächst kein Fleisch mehr von unbetäubt kastrierten Schweinen vermarkten wollen. Außerdem steht die Integration von Migranten im ländlichen Raum und die Verpflegung in Kitas und Schulen auf der Tagesordnung.
Der Umweltverband BUND, der Tierschutzbund und das Landesnetzwerk "Bauernhöfe statt Agrarfabriken" sowie der Bund Deutscher Milchviehhalter haben Proteste am Rande der Agrarministerkonferenz angekündigt und für Donnerstag zu Kundgebungen vor dem Tagungshotel aufgerufen. Die AbL hatte bereits am Wochenende in Schwerin gegen das Höfesterben protestiert.