Die bundesweite Initiative „Meine Landwirtschaft“, die sich als Gegenspieler zur Agrarlobby versteht, will Bundesagrarministerin Ilse Aigner am Sonntag beim Kreisbauerntag in Dorfen (Ldk. Erding) eine Unterschriftenliste überreichen. So schreibt der Münchner Merkur heute, das Bündnis aus 20 Verbänden, Vereinen und Organisationen wollte mit diesem ersten Zwischenbericht auf die verfehlte Agrarpolitik der Ministerin aufmerksam machen. „Die Menschen haben erkannt, dass die Globalisierung der Agrargüter kleine bäuerliche Strukturen weltweit zerstört und es der Nahrungsmittelindustrie nur darum geht, sich Marktanteile zu sichern“, so ein Sprecher des Bund Naturschutz.
Ein Vertreter von Campact - Verein für mehr Transparenz in der Politik - zeigt sich zumindest erleichtert, dass mit der Agrarreform ein Richtungswechsel angedacht werde. „Mit den Agrarsubventionen soll künftig umweltschonende und arbeitsintensive Landwirtschaft gestärkt werden. Ein klarer Kurswechsel zur derzeitigen Flächenförderung, die Agrarfabriken begünstigt.“ Die Meinung des Abgeordneten Max Lehmer (CSU), der den Welthunger mit Hilfe der grünen Gentechnik bekämpfen will, teilt der Verein allerdings nicht. „Wir importieren Soja aus Übersee um unsere Tiere zu füttern und exportieren unsere Masterfolge. Betriebswirtschaftlich interessant wird das mit Hilfe von Exportsubventionen. Unsere derzeitige Agrarpolitik ist Gift für Klima- und Naturschutz.“
Die grüne Gentechnik hinterlasse in vielen Ländern eine Spur der Verwüstung. Die prognostizierten Ertragssteigerungen blieben aus, der Spritzmitteleinsatz steige und Landwirte stünden wegen Patentansprüchen von Gen-Konzernen vor Gericht, zitiert die Zeitung abschließend die Gruppe.
Träger der Initiative sind u.a. Bund Naturschutz, AbL, BDM, Bioland, Demeter, BÖLW, Brot für die Welt, KLJB, Naturland, Miserior, OXFAM, Nabu, WWF oder die Heinrich Böll Stiftung. (ad)