SPD-Agrarexperte Udo Folgart sieht die Agrarpolitik von Bundesagrarministerin Ilse Aigner kritisch. Insbesondere in der Milchpolitik wecke die CSU-Politikerin falsche Erwartungen. Die Ministerin suggeriere, es gebe eine Alternative zum anstehenden Quotenausstieg, obwohl dies sowohl aufgrund der Mehrheitsverhältnisse in der EU als auch nach den bislang vorgenommenen Weichenstellungen völlig unrealistisch sei, kritisierte der brandenburgische SPD-Landtagsabgeordnete. Wiederholt habe Aigner mit ihren Äußerungen Zweifel am beschlossenen Auslaufen der Quotenregelung gesät. Damit habe sie falsche Signale ausgesandt und der Branche einen Bärendienst erwiesen, so Folgart. In Brüssel habe sich die Ministerin "ein ums andere Mal verkämpft", etwa mit ihrer Forderung nach Aussetzen der beschlossenen Quotenanhebung, anstatt eine klare Linie zu verfolgen und alles daran zu setzen, den Betrieben den Übergang in den liberalisierten Milchmarkt zu erleichtern.
Nicht eindeutig positioniert habe sie sich ferner gegenüber Forderungen nach Einschränkungen der Saldierung auf Bundes- oder Molkereiebene, obwohl dies nach Einschätzung Folgarts wenn überhaupt nur vorübergehend Wirkung zeigen, den langfristigen Interessen der hiesigen Milcherzeuger jedoch zuwider laufen würde.
Dieser Ansicht ist auch Agrarminister von Boetticher: Von Boetticher greift Aigner an (7.9.09)
Zuvor hatte bereits Landvolkpräsident Werner Hilse seinem Ärger Luft gemacht: Hilse verärgert über Aigners Äußerungen (4.9.09)