Bundesagrarministerin Ilse Aigner kündigte für den 28. April einen neuen Milchgipfel an. Ziel sei es, die Wettbewerbsfähigkeit und die Wertschöpfung in der Lebensmittelkette zu verbessern, sagte sie gegenüber der "Rheinischen Post". Alle Glieder der Kette müssten einbezogen werden, vom Erzeuger über die Verarbeiter und dem Handel bis zum Endverbraucher. Hintergrund des erneuten Spitzentreffens sei der anhaltende Verfall der Milchpreise. Aus Protest gegen die niedrigen Preise hatte der Bundesverband Deutscher Milchviehalter (BDM) bereits für den Donnerstagabend im ganzen Bundesgebiet zu Protestaktionen vor Molkereien aufgerufen. Mit Fackeln und Mahnfeuern demonstrierten Tausende Milchbauern gegen den Milchpreisverfall.
Milchkrise muss zur Chefsache werden
In den letzten Tagen hatte bereits Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer Bundeskanzlerin Angela Merkel zu einem nationalen Milchgipfel aufgerufen. Auch der bayerische Agrarminister Helmut Brunner sieht die Kanzlerin in der Pflicht. Nach Informationen der Nachrichtenagentur ddp rief er Merkel dazu auf, die "Probleme der Milchwirtschaft zur Chefsache" zu machen. Es sei nicht zumutbar, dass die Bauern unter den Produktionskosten wirtschaften müssten. "Wenn heute die Butter weniger kostet als nach dem Krieg, dann versteht das sicherlich auch der Verbraucher, dass da etwas nicht mehr in Ordnung ist", sagte Brunner.
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