Längst überfällig ist nach Ansicht der Bauernfamilien der seit Jahren angekündigte Bürokratieabbau. Der Bayerische Bauernverband (BBV) hat deshalb ein Positionspapier verfasst und darin direkt Landwirtschaftsminister Helmut Brunner, Bundesagrarministerin Ilse Aigner und EU-Kommissar Dacian Ciolos angesprochen. Sie sollen endlich Bürokratie abbauen, so dass Erleichterungen und Vereinfachungen in der alltäglichen Praxis auf den Höfen auch tatsächlich spürbar werden.
Man müsse jetzt gemeinsam konkrete Maßnahmen vereinbaren. "Nicht geholfen ist den Bäuerinnen und Bauern, wenn in Sachen Bürokratieabbau immer wieder von München auf Berlin und Brüssel verwiesen wird, und Brüssel wiederum die einzelnen EU-Staaten und die nationalen Verwaltungspraktiken als ursächlich benennt. Diesen Teufelskreis, der zu Lasten der Bauernfamilien geht, müssen Brunner, Aigner und CioloÅŸ jetzt durchbrechen", sagte Bauernpräsident Gerd Sonnleitner.
Die Bauern empfinden es laut dem Verband als Augenwischerei, wenn die Politik Verordnungen bislang in so genannte "Gemeinsame Verordnungen" zusammenfasst und dies als Bürokratieabbau bezeichne. Bürokratieabbau könne sich nicht nur auf das Streichen von umfangreichen Verordnungen und der Dokumentationsarbeit beschränken. Für die Bauern summierten sich nach wie vor die zunehmenden Eingriffe ins Eigentum sowie die Reglementierung und Bevormundung der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe. "Ein erster wesentlicher Schritt wäre es, keine neuen Reglementierungen mehr einzuführen", sagte Sonnleitner.
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