Der Witterungsverlauf in diesem Jahr begünstigte auch die Obst- und Gemüseernte. Spargel, Erdbeeren, Salate und Co. konnten aufgrund eines außergewöhnlich frühen Saisonstarts teilweise drei Wochen früher geerntet werden. Die sehr ausgeglichene Witterung in den vergangenen Wochen ermöglichte gleichmäßiges Wachstum und Reifung. So konnte der Markt stetig mit heimischer Ware beliefert werden.
Bei allen Gemüsearten begann die Erntesaison 2014 rund drei Wochen früher als im Schnitt der Jahre. Deutsches Gemüse ist damit länger für die Verbraucher am Markt verfügbar. Bei vielen Kulturen ist derzeit der Druck auf die Erzeugerpreise hoch. Kulturen wie Zwiebeln, Möhren und Kohl entwickeln sich gut. Die Ernte von Einlegegurken läuft seit drei Wochen.
Die am 24 Juni beendete Spargelernte 2014 dürfte bundesweit bei 120.000 t liegen und damit etwa um 15 % höher als im Vorjahr mit 103.000 t. 2014 war eine der längsten Spargelsaisons der letzten Jahrzehnte und ermöglichte auch eine der bisher mengenmäßig größten Ernten.
Bei der Obsternte laufen die Erdbeer- und Kirschernte auf Hochtouren. Aufgrund des ausgeglichenen Wetters war die Abreife bei Erdbeeren kontinuierlich und gleichmäßig. Während die frühen Erdbeeren einen guten Preis erzielten, war die Preistendenz ab Ende Mai deutlich schwächer. Mengenmäßig wird es eine gute Ernte bei guten Qualitäten geben.
Ebenso wird eine sehr gute Kirschenernte erwartet, sowohl bei Süß- als auch bei Sauerkirschen. Die Erzeugerpreise stehen derzeit allerdings mächtig unter Druck.
Die Entwicklung bei Äpfeln sieht gut aus. Es wächst wohl eine gute Ernte heran. Für eine Prognose ist der Zeitpunkt noch zu früh, allerdings wird mit einer größeren Apfelernte in Deutschland als im vergangenen Jahr gerechnet. Die Ernten der übrigen Obstsorten werden ebenso optimistisch eingeschätzt.
Als „Damoklesschwert“ über der Zukunft des heimischen Obst- und Gemüsebaus wertet der DBV den jetzt vom Bundestag beschlossenen Mindestlohn, der diesen gesamten arbeitsintensiven Sonderkulturbereich (trotz der flankierenden Maßnahmen für Erntehelfer) ab 2015 erheblich treffen wird. Bei Obst, Gemüse, Hopfen, Tabak und Wein steht zu befürchten, dass kostengünstiger erzeugte Produkte aus süd-, mittel- und osteuropäischen Ländern deutsche Erzeugnisse im Lebensmittelhandel verdrängen werden.
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