Mit Blick auf die Beratungen des Umweltministerrates zu den EU-Biokraftstoffrichtlinien hat der Deutsche Bauernverband seine Ablehnung von Emissionsfaktoren für indirekte Landnutzungsänderungen, die sogenannten iLUC-Faktoren bekräftigt.
DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken schrieb dazu an das Bundeswirtschafts- und das Verkehrsministerium: „Der Ansatz, über die Einführung sogenannter iLUC-Faktoren den heimischen Anbau von nachwachsenden Rohstoffen mit zusätzlichen kalkulatorischen Treibhausgasemissionen aus der Regenwaldrodung in Übersee zu belasten, ist abwegig."
Hintergrund ist ein Kompromissvorschlag der griechischen EU-Ratspräsidentschaft, der Mitte Juni 2014 im EU-Umweltministerrat beschlossen werden soll. Der DBV spricht sich dafür aus, die Einführung von iLUC-Faktoren aus den vorliegenden Richtlinien zu streichen.
Der Verband fordert darüber hinaus verlässliche Rahmenbedingungen für Biokraftstoffe und hält die mögliche Verständigung auf einen Anteil von 7 % Biokraftstoffen für einen tragbaren Kompromiss, vorausgesetzt dieses Ziel wird auch in der gesamten EU umgesetzt. Dazu regte Krüsken an, ein "Burden Sharing", also ein europäisches Ausgleichssystem, zu etablieren. Auch eine Mehrfachanrechnung von Biokraftstoffen aus Abfall- und Reststoffen lehnt der DBV ab. „Es werden virtuelle Anrechnungen geschaffen, die dazu führen, dass wieder mehr fossile Kraftstoffe nachgefragt werden."
Schließlich mahnte der Verband eine Perspektive für die Biokraftstoffförderung nach 2020 an. Bioenergie und Biokraftstoffe würden auch nach 2020 für eine zukunftsfähige Energieversorgung innerhalb eines ausgewogenen Energie-Mixes dringend gebraucht, schrieb Krüsken. Die Potenziale des Bioenergiesektors, weitere Arbeitsplätze und hohe Investitionen in den ländlichen Gebieten zu schaffen, dürften nicht in Frage gestellt werden.