Die Forderungen des Umweltausschusses im Europaparlament nach einer noch stärkeren Verringerung der Ammoniakemissionen und einem Verzicht auf die Ausklammerung von Methan stoßen in der deutschen Landwirtschaft auf massiven Protest. Zudem lösen sie Existenzsorgen aus. „Mit ihren Forderungen zur drastischen Reduzierung der Emissionen von Ammoniak und Methan treiben die Umweltpolitiker des Europäischen Parlaments die Tierhalter in Deutschland in einen massiven Strukturwandel“, warnte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, heute in Berlin. Hintergrund ist die Überarbeitung der EU-Richtlinie über die Verringerung der nationalen Emissionen bestimmter Luftschadstoffe (NEC-Richtlinie). Der Umweltausschuss verabschiedete dazu gestern seine Änderungsvorschläge für das Plenum des Europaparlaments.
Rukwied bezeichnete es als erschreckend, „dass die gleichen Europaabgeordneten, die für sich in Anspruch nehmen, für kleine und mittlere bäuerliche Betriebe oder für die Milchviehhalter einzutreten, mit ihren Forderungen genau diese Betriebe unter Druck setzen und den Strukturwandel antreiben“. Mit den überzogenen Forderungen zur Luftreinhaltung konterkarierten die Umweltpolitiker die Weiterentwicklung tiergerechter Haltungsverfahren, weil die Betriebe ihre Ställe aus Emissionsschutzgründen abkapseln müssten. Im Hinblick auf die entscheidende Plenarabstimmung im Oktober forderte Rukwied die Europaabgeordneten auf, die Vorschläge zur NEC-Richtlinie im Grundsatz zu überarbeiten. AgE