Das hat der Münchener Landwirtschaftsminister Josef Miller am angekündigt. Nur mit mehr ökologischem Anbau sei die steigende Nachfrage nach Bioprodukten aus der Region zu bedienen, begründete der Minister seine Entscheidung. Die bisherigen Fördermittel von 27 Mio. Euro will er dazu um 4 Mio. Euro aufstocken. Die zusätzliche Finanzspritze für den Ökolandbau ist laut Miller dadurch möglich geworden, dass weitaus weniger Landwirte als bisher in der neuen Förderperiode die Leistungen des Bayerischen Kulturlandschaftsprogramms (KULAP) in Anspruch nehmen. Das liegt zum einen in dem von der EU verordneten Wegfall der sogenannten Anreizkomponente. Damit können nur noch die tatsächlichen Mehraufwendungen bzw. entgangenen Erlöse ausgeglichen werden. Daneben lässt der deutliche Preisanstieg vor allem bei Getreide und Milch die Intensivierungsbereitschaft in der Landwirtschaft deutlich steigen. Insgesamt erhöht sich damit der finanzielle Spielraum zur Honorierung von Umweltleistungen in der Landwirtschaft ab 2009 um rund 45 Mio. Euro. Anheben will der Minister außerdem die Prämien bei den Maßnahmen "Mulchsaat", "Winterbegrünung" und "agrarökologische Ackernutzung mit Blühflächen". Die mehrgliedrige Fruchtfolge soll ebenfalls in die erhöhte Förderung einbezogen werden. Neu angeboten werden Maßnahmen wie Sommerweidehaltung und spätere Schnittzeitpunktregelung. Ein Großteil der Verbesserungen kann voraussichtlich ab 2009 umgesetzt werden. In diesem Jahr will der Minister die achtprozentige Kürzung bei den auslaufenden fünfjährigen Verpflichtungen aufheben.
Ökoanbauverbände begrüßen Initiative von Staatsminister Miller
"Die Anreizkomponente von 300 € pro Hektar ist ein wichtiges Signal für umstellungsinteressierte Landwirte", so Josef Wetzstein, Vorstandsmitglied der Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern (LVÖ) und Bioland-Vorsitzender. Die Ökoanbauverbände hätten in den letzten Monaten verstärkt darauf hingewiesen, dass der steigenden Nachfrage kein entsprechendes Wachstum im Ökolandbau gegenübersteht. Jüngste Zahlen belegten, dass die seit Jahren gestiegene Nachfrage nach Ökoprodukten auch im letzten Jahr um 15 % gestiegen ist. Dem gegenüber würden die Umstellungszahlen und der Flächenzuwachs weit darunter liegen, so Wetzstein. Auch im Jahr 2007 liege der Zuwachs in Bayern lediglich bei 3.3 %. Damit ginge die Schere zwischen dem starken Umsatzwachstum beim Absatz von ökologischen Lebensmitteln und die Zunahme der ökologisch wirtschaftenden Betriebe immer weiter auseinander.
Bayern erhöht Agrarförderung (30.1.08)