In Bayern landen weniger Lebensmittel im Müll als in anderen Bundesländern. Am häufigsten werden Obst und Gemüse weggeworfen. Und auf dem Land ist man weniger verschwenderisch als in der Stadt. Das sind die ersten Ergebnisse einer Studie zur Lebensmittelverschwendung, die Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner in Auftrag gegeben hat. Sobald im kommenden Jahr die endgültigen Ergebnisse der Studie vorliegen, will der Minister passgenaue Bildungs- und Aufklärungsprogramme sowie Branchentreffs mit Vertretern aller Wertschöpfungsstufen starten.
Die jetzt vorliegenden Zwischenergebnisse der Studie liefern nach Aussage des CSU-Politikers bereits einige wichtige Hinweise. Während bundesweit 82 kg Lebensmittel pro Kopf und Jahr weggeworfen werden, sind es in Bayern mit 65 kg deutlich weniger. Überhaupt gehen die Bewohner ländlicher Regionen offensichtlich bewusster mit Lebensmitteln um: Hier landen durchschnittlich 64 kg im Müll, in den Städten sind es 69 kg. Gründe dafür sehen die Wissenschaftler in einer größeren Achtung vor Lebensmitteln, die sich aus dem engeren Bezug zur Urproduktion ergibt.
Insgesamt fallen jedes Jahr in den bayerischen Haushalten rund 816 000 t Lebensmittelabfälle an. Nach Einschätzung der Wissenschaftler, die im Rahmen der Studie neben der Menge auch die Zusammensetzung der Abfälle untersuchen, könnte fast die Hälfte davon allein durch korrekte Lagerung und planvolles Koch- und Essverhalten verhindert werden. 18 % der Abfälle sind nach Einschätzung der Experten nicht vermeidbar. (ad)