Laut Stiftung Warentest sind Biolebensmittel nicht automatisch gesünder oder schmackhafter als konventionelle Lebensmittel. Auch darüber hinaus gebe es keine qualitativen Unterschiede. Dieses Fazit zieht die Stiftung aus 85 Lebensmitteltests der letzten acht Jahre, bei denen auch Bioprodukte geprüft worden waren.
Gleichzeitig sieht die Stiftung Warentest zwei Vorteile ökologischer Erzeugnisse gegenüber konventionellen. Zum einen enthielten Ökoprodukte seltener Pflanzenschutzmittelrückstände. Zum anderen engagierten sich die Bioanbieter wesentlich stärker für Umwelt und Soziales als Hersteller herkömmlicher Produkte.
Wie die Stiftung in der vergangenen Woche weiter mitteilte, gab es bei den ausgewerteten Lebensmitteltests sowohl bei konventionellen Erzeugnissen als auch bei den Biolebensmitteln Produkte mit "sehr guten", aber auch "mangelhaften" Test-Qualitätsurteilen, und zwar in einem "recht ausgewogenen Maße". Bioprodukte hätten die konventionelle Konkurrenz zum Beispiel bei Vollmilch oder bei Würzölen deutlich übertrumpft. Bei nativem Rapsöl hätten hingegen viele konventionelle Produkte besser abgeschnitten. Hinsichtlich der Pestizidbelastung sehen die Prüfer Bio klar im Vorteil. In drei Viertel des über die Jahre untersuchten Bioobstes, Biogemüses und der Biotees seien keine Pflanzenschutzmittel nachweisbar gewesen. Der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) begrüßte, dass die Testergebnisse wesentlich differenzierter ausgewertet worden seien als in vergangenen Jahren. Gleichzeitig warnte der BÖLW davor, die Aussagen überzubewerten.