Die Mehrzahl der ökologisch wirtschaftenden Agrarbetriebe in Deutschland steht ökonomisch besser da als vergleichbare konventionelle Höfe. Das zeigt eine Untersuchung aus dem Johann-Heinrich-von-Thünen-Institut (vTI) in Braunschweig. Darin stützt sich die vTi-Arbeitsgruppe um Dr. Jürn Sanders auf Buchführungsergebnisse von repräsentativ ausgewählten deutschen Landwirtschaftsbetrieben, ergänzt um eigene Erhebungen.
Danach haben die Ökobetriebe im Wirtschaftsjahr 2008/09 einen mehr als 20 % höheren Gewinn pro Arbeitskraft erwirtschaften können als die konventionelle Vergleichsgruppe. Diese Zahlen dürften aber nicht darüber hinweg täuschen, dass es bei den Biohöfen große Erfolgsunterschiede gebe, stellten die Experten fest. Immerhin 17 % der Biobauern hätten noch nicht einmal halb so viel Gewinn wie ihre konventionell wirtschaftenden Kollegen erzielt, 30 % dagegen einen mehr als doppelt so hohen.
In der Befragung des vTI habe sich mehr als die Hälfte der ökologisch wirtschaftenden Betriebsleiter grundsätzlich zufrieden oder sehr zufrieden mit der Situation des eigenen Unternehmens gezeigt. 64 % der Befragten seien der Auffassung gewesen, dass ihr Gewinn bei konventioneller Bewirtschaftung geringer wäre als bei ökologischer Wirtschaftsweise. Bei den Betriebsleitern von Marktfruchtbetrieben mit Schwerpunkt Kartoffel- und Gemüsebau hätten dies sogar 85 % gesagt, während bei den ökologisch wirtschaftenden Mutterkuhhaltern nur gut ein Drittel davon ausgegangen sei, dass sie mehr verdienten.
Für die nächsten Jahre erwarteten 44 % der Ökobauern, dass sich ihre wirtschaftliche Situation nicht verändern werde. Der Anteil der Landwirte, die von einer Verbesserung oder Verschlechterung ausgingen, sei etwa gleich groß. Die meisten Ökobetriebe sähen sich gut gerüstet für die Zukunft. Mehr als die Hälfte der befragten Betriebsleiter gehe davon aus, dass ihr Hof auch in 20 Jahren noch existiere, nur 22 % hielten dies für eher unwahrscheinlich oder verneinten es. (AgE)