Der Ökoanbauverband Bioland hat sich auf seiner Bundesdelegiertenversammlung in Fulda offen und klar gegen jedwede Form von Rassismus sowie Verfassungs- und Fremdenfeindlichkeit ausgesprochen. Wie Bioland vergangene Woche berichtete, wurde eine Satzungsänderung vorgenommen und ein deutliches Zeichen gegen Rechtsradikalismus gesetzt.
„Bioland ist kein neutraler Erzeugerverband, sondern eine Wertegemeinschaft - rechtsextremes Gedankengut hat keine Chance“, so Bioland-Präsident Jan Plagge. Mit der Satzungsänderung präzisierte Bioland die Möglichkeit, ein Mitglied auszuschließen, wenn es gegen die Grundsätze des Verbandes verstößt. Gleichzeitig wurde so laut Bioland die Grundlage geschaffen, Bauern mit entsprechender Gesinnung gar nicht erst aufzunehmen. Man trete Bestrebungen entgegen, die die ökologische Landwirtschaft mit diskriminierenden und menschenverachtenden Positionen in Verbindung bringen wollten, erklärte der Verband.
Medien hatten in den vergangenen Monaten von Aktivitäten der rechten Szene berichtet, den ökologischen Landbau lokal zu unterwandern. Häufig würde das ökologische Prinzip der standortgebundenen Betriebsorganisation in die Nähe der rechts-gerichteten Blut-und-Boden-Ideologie gerückt, hieß es. Gegen diese nach seinen Angaben unzutreffende Verbindung verwehrt sich Bioland. „Der ökologische Landbau fördert die Vielfalt in der Natur und steht auf dem Boden der freiheitlich demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland. In diesem Sinne setzt sich Bioland ein für Meinungsfreiheit, Austausch zwischen Kulturen und die Achtung der Menschenwürde“, unterstrich Plagge. (AgE)
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