„Öffentliche Gelder nur für öffentliche Güter und Leistungen“. Nach diesem Grundsatz soll laut Bioland die anstehende Agrarreform ausgerichtet werden. In einem heute vorgelegten Positionspapier fordert der Anbauerverband die EU-Kommission und die Bundesregierung auf, echten Reformwillen zu zeigen.
„Umweltschädliche Bewirtschaftungsmethoden müssen zukünftig von Transferzahlungen ausgeschlossen werden“, fordert Bioland-Präsident Jan Plagge, „denn die derzeitige Praxis mit Grünlandumbruch, massiven Stickstoffüberschüssen, engen Fruchtfolgen bis hin zu Monokulturen mit erhöhtem Pestizideinsatz konterkariert wichtige Zielformulierungen der Europäischen Union im Umweltschutz. Eine bäuerlich-ökologische Landwirtschaft muss dagegen der Maßstab für eine zielgerichtete Agrarförderung sein.“
Nach derzeitigem Diskussionsstand ist davon auszugehen, dass das Zwei-Säulenmodell fortgeführt wird. Eine Akzeptanz in der Bevölkerung ist dabei nach Ansicht Plagges nur zu erwarten, wenn auch die Direktzahlungen aus der 1. Säule der Agrarpolitik an zusätzliche EU-weit gültige Mindestanforderungen im Umwelt- und Klimaschutz gebunden werden. Dazu gehöre für Bioland ein vollständiges Verbot des Grünlandumbruchs zu Ackerland, die Einhaltung einer Mindestfruchtfolge sowie ein Mindestanteil von Leguminosen auf der Ackerfläche.
Bioland fordert zudem eine Verdopplung der Finanzmittel für die 2. Säule zur deutlichen Stärkung der zukunftsweisenden Maßnahmen dieser Säule. Zudem sei die Einführung eines neuen Stufen-Modells der Ko-Finanzierung durch die EU sinnvoll. Schließlich spricht sich der Verband für bessere Rahmenbedingungen für den ökologischen Landbau aus. (ad)
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