DLG-Präsident Hubertus Paetow und Bioland-Präsident Jan Plagge haben sich für einen grundsätzlichen Umbau der EU-Agrarsubventionen ausgesprochen. Im Gespräch mit der Neuen Osnabrücker Zeitung forderten sie die Direktzahlungen für Landwirte Stück für Stück abzuschaffen. „Eine pauschale Flächenbeihilfe hilft am Ende nur den Verpächtern, nicht aber den Bauern“, sagte Paetow.
Und Plagge forderte, dass die Zahlungen aus Brüssel an gesamtgesellschaftliche Leistungen der Landwirtschaft etwa für den Umwelt- oder Tierschutz ausgerichtet werden sollten und nicht mehr von der Fläche abhängen. Dies sei Notwendig für die Akzeptanz der Landwirtschaft. „Die Direktzahlungen nach dem Gießkannenprinzip müssen konsequent abgebaut werden“, so Plagge gegenüber der Zeitung.
Paetow hält für die Umsetzung einen Zeitraum bis 2034 für realistisch. Bis dahin könnten sich die Betriebe auf die veränderten Rahmenbedingungen einstellen. Ziel müsse eine nachhaltigere, gesellschaftlich akzeptierte aber auch international wettbewerbsfähige Landwirtschaft sein.
Von einer aktuell diskutierten Prämiendeckelung ab einer gewissen Summe halten Paetow und Plagge nichts. Nach Ansicht des Bioland-Chefs sei das lediglich Symbolpolitik, da es nicht um die reine Größe der Betriebe gehe. Nachhaltigkeit als zentrale Förderkriterium müsste im Mittelpunkt stehen. Paetow ergänzte: „Nachhaltigkeit hängt nicht von der Größe des Bauernhofs ab.“