Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) hält sein Engagement für den Ökolandbau für ausreichend. Auf die Forderungen der Ökoverbände nach einem Umbau der Agrarprämien geht das BMEL nicht ein. Für 2017 stellt Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt eine Zukunftsstrategie für den Ökolandbau in Aussicht.
Nach dem Ruf der Ökoverbände nach einer Umgestaltung der Agrarförderung aus den vergangenen Tagen sieht sich das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) zu einer Antwort veranlasst. „Der Ökolandbau ist neben dem konventionellen Landbau eine wichtige Säule der deutschen Land- und Ernährungswirtschaft“, teilt der Sprecher von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt in einem heute eigens zu der Debatte verfassten Sprecherstatement mit.
Der Biomarkt habe sich in den vergangenen Jahren in der EU und weltweit sehr positiv entwickelt. Im Jahr 2015 betrug der Umsatz in Deutschland 8,6 Milliarden Euro, das sei ein zweistelliges Wachstum im Vergleich zum Vorjahr, heißt es weiter. Innerhalb von 15 Jahren habe sich der Umsatz allein in Deutschland vervierfacht. "Im Jahr 2014 wurde die Förderung der Einführung des Ökologischen Landbaus und der Beibehaltung mit 158,5 Millionen Euro durch Bund, Länder und die EU unterstützt", verteidigt sich das BMEL.
„Zusätzlich werden im Rahmen des Bundesprogramms ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) seit den 2000er Jahren Forschungs- und Entwicklungsvorhaben sowie Informationsmaßnahmen zum ökologischen Landbau gefördert“, führt der BMEL-Sprecher weiter aus. Derzeit sind dafür im Bundeshaushalt jährlich 17 Millionen Euro vorgesehen.
„Unser Ziel ist es, die Produktion biologischer Erzeugnisse in Deutschland weiter voranzubringen“, formuliert es das BMEL. Auf der nächsten Biofach im Februar 2017 will Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt eine Zukunftsstrategie Ökologischer Landbau vorstellen, stellt das BMEL in Aussicht.
Ende vergangener Woche hatte ein Bündnis von Öko-, Umwelt- und Wasserverbänden einen Umbau der Agrarförderung gefordert. Die Bundesregierung solle von der Möglichkeit Gebrauch machen, 15 Prozent der EU-Agrarsubventionen von der allgemeinen Flächenförderung (1. Säule) in den Topf für Umwelt, Tier- und Klimaschutz (2. Säule) umzuschichten, lautete die Kernaussage. Anfang der Woche legten die drei Öko-Anbauverbände Bioland, Demeter und Naturland mit der gleichen Forderung noch einmal nach.