Mit der neu geschaffenen Möglichkeit einer eigenständigen Prüfung von Winterweizen unter Ökobedingungen hat das Bundessortenamt auf langjährige Forderungen aus dem Ökobereich reagiert. „Damit können Züchter leichter als bisher Sorten für den Ökolandbau entwickeln und auf den Markt bringen“, kommentierte der Vorsitzende des Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Dr. Felix Prinz zu Löwenstein, die Entscheidung des Bundessortenamtes. Es sei wichtig, dass das neue Verfahren auch auf andere Kulturen ausgedehnt werde, so der BÖLW-Vorsitzende. Dieser erhofft sich von der Vereinfachung die Stärkung der Ökozüchtung.
„Da Ökobauern ohne Kunstdünger und Herbizide wirtschaften, brauchen sie Getreidesorten mit hoher Nährstoffeffizienz und starker Unkrautunterdrückung durch breit stehende Blätter. Mit dem neuen Verfahren kann das Getreide unter den Bedingungen geprüft werden, unter denen es sich auf dem Ökoäcker bewähren muss“, so Prinz Löwenstein. Bislang hätten Sorten, die speziell für den Ökolandbau entwickelt worden seien, auch kostspielige und unnötige Tests unter konventionellen Bedingungen durchlaufen müssen.
Wie der BÖLW abschließend mitteilte, waren die Bemühungen für eine den Bedürfnissen der ökologischen Züchtung angepasste Regelung der Sortenwertprüfungen von den Sorten-Versuchsanstellern der Länder, der Assoziation biologisch-dynamischer Pflanzenzüchter (ABDP) und dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) unterstützt worden. (AgE)