Die nationale Nachhaltigkeitsstrategie bestimmt seit 2002 den Kurs für nachhaltige Entwicklung in Deutschland. Aktuell wird sie überarbeitet, was der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) begrüßt.
Wichtig für Glaubwürdigkeit und Wirkung einer solchen Strategie sind nach Ansicht von Elke Röder, Vorstand des BÖLW, jedoch ihre Ganzheitlichkeit. „Ein entscheidender Aspekt ist die konsequente Abstimmung auch auf andere politische Prozesse, sei es zur Realisierung verbindlicher Ziele, zu denen sich die Bundesrepublik EU- oder völkerrechtlich bereits verpflichtet hat, oder sei es zu nationalen Gesetzgebungsverfahren. Die nationale Nachhaltigkeitsstrategie kann nur wirken, wenn sie als Instrument der gesamten Bundesregierung genutzt wird. Das bedeutet: verbindliche Maßnahmen und konkrete Zeitziele in allen Bereichen.“
Der BÖLW sehe es kritisch, dass in der Strategie der Bundesregierung wichtige Fragen der aktuellen politischen sowie wissenschaftlichen Nachhaltigkeitsdiskussion nicht berücksichtigt werden. Zwar werde einleitend auf das Prinzip der planetaren Belastungsgrenzen als „absolute äußere Beschränkung“ hingewiesen, auf diesen absoluten Rahmen in der weiteren Strategie aber kaum noch Rücksicht genommen. Insbesondere beim Schutz von Klima und Artenvielfalt werde es nicht ausreichen, lediglich den Mehrverbrauch von Ressourcen bzw. die Steigerung von Emissionen zu reduzieren, ist Röder überzeugt.
„Doch es gibt auch gute Nachrichten. Mit der Ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft kann sich die Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung an einem Leitbild orientieren, dass Nachhaltigkeit über die gesamte Wertschöpfungsstufe hinweg vorlebt. Als Schlüsseltechnologie muss der Ökolandbau als Leitbild für die gesamte Landwirtschaft anerkannt und gestärkt werden. Ein erster notwendiger Schritt und zugleich Zeichen der Verbindlichkeit wäre, das Bundesprogramm Ökologischer Landbau entsprechend dem 20-Prozent-Ökolandbau-Ziel auf 60 Mio. € aufzustocken“, so Röder.
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