Maßlos enttäuscht von den jüngsten Preisabschlüssen zwischen Molkereien und Lebensmitteleinzelhandel ist Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner. Er erwarte, dass die Molkereien ihre Verhandlungsposition gegenüber dem Lebensmitteleinzelhandel deutlich stärken, wie es beim Milchgipfel im Mai letzten Jahres besprochen wurde. "Für die Milchbauern führen die andauernden Preissenkungen zu einem Überlebenskampf mit ungewissem Ausgang."
Dem Lebensmitteleinzelhandel warf der Minister eine unverantwortliche Preispolitik vor. Jedem Bürger und Verbraucher leuchte ein, dass hochwertige und heimische Produkte nicht zu Preisen wie nach dem Krieg kostendeckend produziert werden können. Der Lebensmitteleinzelhandel habe laut Brunner auch Verantwortung gegenüber einer heimischen Produktion sicherer Nahrungsmittel. Dieser Verantwortung müsse sich der Einzelhandel stellen und dürfe sich nicht mit dem Verweis auf Überproduktion davonstehlen. An die Verbraucherinnen und Verbraucher appellierte der Minister, sich vor Ort zu informieren und qualitäts-, aber auch preisbewusst einzukaufen: "Lebensmittel eignen sich nicht für die Schnäppchenjagd."