Für einen deutlichen Ausbau der Fördermaßnahmen in den Berggebieten hat sich Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner in Brüssel stark gemacht. Nur mit gezielten Sonderregelungen könne die Landwirtschaft im Alpenraum dauerhaft gesichert werden, erklärte der Minister beim Forum "Berglandwirtschaft" Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel. Laut Brunner haben die Bergbauern kaum Möglichkeiten, auf den verschärften Wettbewerb mit Wachstum oder Rationalisierung zu reagieren. Die EU-Agrarpolitik müsse deshalb den schwierigen Bedingungen und dem erhöhten Aufwand der Bergbauern viel stärker als bisher Rechnung tragen. Der Minister fordert dazu eine verbesserte Investitionsförderung, Zuschüsse für Spezialmaschinen, eine Beihilfe zur Erleichterung der Milchabnahme sowie eine Kuh- und eine Bergwaldprämie. Darüber hinaus sprach sich Brunner für einen Zuschlag zur Ausgleichszulage für benachteiligte Gebiete und eine verbesserte Förderung bei länderübergreifenden Forschungs-, Bildungs- und Tourismusprojekten aus.
Außerdem hat er Kommissarin Fischer Boel aufgefordert, die Veröffentlichung weiterer Agrarbeihilfen im Internet zu stoppen. Sie solle die Ende April geplante Veröffentlichung der Direktzahlungen aussetzen, bis der Europäische Gerichtshof geprüft habe, ob sie mit dem Gemeinschaftsrecht vereinbar ist. Andernfalls bestehe die Gefahr, dass womöglich später als schützenswert eingestufte persönliche Daten zuvor von jedem eingesehen werden können, so Brunner am Mittwoch.