Der bayerische Landwirtschaftsminister Helmut Brunner plädiert dafür, unter bestimmten Voraussetzungen Solaranlagen auf landwirtschaftlichen Flächen wieder zu fördern. Das geht aus einem Schreiben Brunners von Anfang dieser Woche an Bundesumweltminister Norbert Röttgen zu dessen Vorschlägen zur Novellierung des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes hervor. „Freiflächenphotovoltaik ist die billigste und effizienteste Form der Solarstromerzeugung“, argumentiert der Agrarminister. Um Großanlagen zu vermeiden, schlägt Brunner eine Abstufung der Vergütung mit zunehmender Größe vor. Seine Zielvorstellung sind „kleinere Anlagen bis maximal fünf Hektar“, die sich an geeigneten Standorten in die Landschaft einfügen lassen.
Bei der Produktion von Biogas fordert Bayerns Landwirtschaftsminister die Beibehaltung des Vergütungsniveaus für Anlagen, die bis Ende dieses Jahres errichtet werden. Zudem hält er eine besondere Förderung für kleine Biogasanlagen mit hohem Gülleanteil für erforderlich. Er schlägt deshalb eine erste Vergütungsstufe bis zu einer Größenordnung von 50 kW vor.
Brunner spricht sich für eine starke Verminderung oder eine vollständige Entkoppelung der Quersubventionierung des Energiepflanzenanbaus durch den Gülle-Bonus aus und drängt gleichzeitig auf eine deutliche Erhöhung des Güllebonus.
Nicht einverstanden ist Bayerns Landwirtschaftminister mit der geringeren Vergütung von Onshore-Windkraftanlagen im Vergleich zu Offshore-Anlagen. Er sieht vor allem in den bayerischen Mittelgebirgslagen viele geeignete Standorte. Um die Akzeptanz der Bevölkerung zu erhöhen, empfiehlt er die Gründung von Beteiligungsgemeinschaften oder Genossenschaften. (do)