Bayerns Agrarminister Helmut Brunner hat sich am Montagabend beim 75-jährigen Jubiläum des Landesverbands Bayerischer Rinderzüchter in Pliening gegen jede Patentierung landwirtschaftlicher Nutztiere ausgesprochen. Weder die Züchtungsverfahren, die von den Bauern schon seit Jahrhunderten angewendet werden, noch die daraus hervorgegangenen Tiere dürften unter Patentschutz gestellt werden \- auch dann nicht, wenn zu traditionellen Zuchtverfahren ein technischer Schritt wie beispielsweise ein Gentest zur Selektion von Zuchttieren hinzukommt. Der Freistaat habe deshalb bereits im Frühjahr 2009 die Bundesregierung über den Bundesrat aufgefordert, sich für notwendige Änderungen der Biopatentrichtlinie einzusetzen.
Anschließend lobte der Minister die Arbeit des Landesverbandes Bayerischer Rinderzüchter, der die Wirtschaftlichkeit der Rinderhaltung durch traditionelle Zuchtmaßnahmen stetig und nachhaltig verbessert habe. So sei die durchschnittliche jährliche Milchleistung der Kühe von 3 200 Kilo im Jahr 1950 auf heute 7 200 Kilo gestiegen. Derzeit beteiligen sich 20 000 Rinderzüchter mit 750 000 Herdbuchkühen aktiv an der Zuchtarbeit. Der Freistaat fördere Leistungsprüfungen und Zuchtmaßnahmen jährlich mit über 19 Mio. Euro.