Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner hat sich in Brüssel gegen zusätzliche Kürzungen des EU-Agrarhaushalts für die Jahre 2014 bis 2020 ausgesprochen. Bei einem Treffen mit EU-Haushaltskommissar Janusz Lewandowski sagte Brunner, schon der Vorschlag der EU-Kommission zur Ausgestaltung des Agraretats sehe Einbußen von 5 % vor. Deshalb seien die derzeit diskutierten Vorschläge, den EU-Haushalt nach der Rasenmähermethode über alle Bereiche hinweg gleichermaßen zu kürzen, nicht akzeptabel.
„Das wäre eine einseitige und ungerechtfertigte Benachteiligung mit gravierenden Auswirkungen nicht nur für die Landwirte, sondern für die gesamten ländlichen Räume in Europa“, sagte Brunner. Denn eine mit ausreichend Mitteln ausgestattete Agrarpolitik sei zwingend erforderlich, um vitale ländliche Räume erhalten und die gesellschaftlichen Herausforderungen der Zukunft meistern zu können.
Der EU-Kommissar zeigte Verständnis für das Anliegen und sicherte zu, sich für einen ausgewogenen EU-Haushalt einzusetzen. Brunner und Lewandowski waren sich einig, dass die Zeit bis zum nächsten Treffen der Staats- und Regierungschefs Anfang 2013 intensiv genutzt werden sollte, um die Vorschläge für den EU-Finanzrahmen entsprechend nachzubessern. „Sorgfalt ist hier wichtiger als Geschwindigkeit“, so Brunner. (ad)
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