Der bayerische Landwirtschaftsminister Helmut Brunner (CSU) erläuterte heute vor dem Bayerischen Landtag die Schwerpunkte seiner künftigen Politik. In seiner Regierungserklärung unter dem Motto „Menschen gewinnen, Chancen nutzen, bäuerlich bleiben“ kündigte Brunner unter anderem an, ein Bayerisches Regionalsiegel einzuführen, das auf dem vorhandenen Siegel „Geprüfte Qualität – Bayern“ aufbaut. Er werde die Zertifizierung des neuen Siegels mit bis zu 80 % der Kosten unterstützen und dieses und nächstes Jahr jeweils 2 Mio. € für die Förderung regionaler Produkte bereitstellen, so der Minister.
Um die Nachfrage nach Ökoprodukten stärker aus heimischer Produktion zu decken, will Brunner in der neuen Förderperiode ein Landesprogramm „Öko-Landbau“ auflegen, das gezielt die Schwerpunkte Forschung, Bildung, Beratung und Förderung stärkt. „Mein Ziel ist eine Verdoppelung an Ökoprodukten aus Bayern bis zum Jahr 2020“, so der Minister laut Redemanuskript.
Außerdem will Brunner die Erzeugung heimischer Eiweißfuttermittel weiter fördern. Um eine gentechnikfreie Eiweißversorgung aufzubauen, kündigte Brunner die Entwicklung des Gemeinschaftsprojekts „Donau-Soja“ mit Österreich, Ungarn, Serbien, Kroatien, Bulgarien und Rumänien an.
Zum Thema Flächenausgleich forderte der Minister intelligentere Lösungen, z. B. auch die ökologische Nutzung landwirtschaftlicher Flächen, den Waldumbau oder Blühflächen als Ausgleich anzuerkennen.
Was die Energiewende anbelangt sieht Brunner bei der Windkraft die größten Potenziale. So hält er im bayerischen Staatswald den Bau von 1.000 Windkraftanlagen für machbar. Zudem will er vorbildliche Projekte für die Energiewende unterstützen und weitere 100 energieautarke Kommunen fördern.
Um Verständnis für die Land- und Forstwirtschaft zu wecken, will der bayerische Landwirtschaftsminister in Abstimmung mit dem Kultusminister noch „in diesem Jahr dafür sorgen, dass bayerische Grundschulkinder künftig mindestens einen Tag auf dem Bauernhof verbringen und auch im Unterricht mehr über Landwirtschaft, Ernährung und den ländlichen Raum erfahren.“ (do)
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