Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner will das staatliche Versuchswesen im Freistaat auch weiterhin im derzeitigen Umfang erhalten, wobei „wir natürlich so effektiv und kostengünstig wie möglich arbeiten und Synergien durch die Zusammenarbeit mit anderen Ländern und Organisationen nutzen müssen“. Das hat Brunner vergangene Woche in Niedertraubling betont, wo der Verband Bayerischer Pflanzenzüchter sein 100-jähriges Jubiläum feierte.
Die Pflanzenzüchtung stehe heute vor großen Herausforderungen, unterstrich der Ressortchef. Gestiegene Ansprüche an die Qualität von Nahrungsmitteln und Agrarrohstoffen sowie der Klimawandel machten intensivierte Anstrengungen der Pflanzenzüchtung erforderlich. Daneben stelle die Produktion nachwachsender Rohstoffe ein wachsendes Aufgabenfeld für die Pflanzenzüchtung dar. Die zunehmende Energieerzeugung auf dem Acker erfordere ein vernünftiges Miteinander von Nahrungs- und Energieproduktion auf knapper Fläche. Die Erträge müssten auch durch Züchtung erhöht werden.
Eine weitere Herausforderung sieht Brunner in der heimischen Eiweißversorgung. „Hier erwarte ich mir die rasche Entwicklung und züchterische Bearbeitung heimischer Eiweißpflanzen, die konkurrenzfähig sind“, stellte der Minister fest. Ferner müsse es gelingen, den Zuchtfortschritt schnell in die landwirtschaftliche Praxis umzusetzen. Grundlage dafür sei ein neutrales, umfassendes Versuchswesen, ohne das keine wissensbasierte Beratung der Landwirte erfolgen könne.
Zudem sprach sich Brunner für starke mittelständische Pflanzenzüchtungsunternehmen aus. In diesem Kontext blieben die Forschung der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und ihre Kooperation mit heimischen Unternehmen aktuell. (AgE)