Um seine guten persönlichen Kontakte trotz der internationalen Spannungen und des Handelsembargos weiterhin zu pflegen, hat Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner den ehemaligen russischen Agrarminister und heutigen Gouverneur des Oblasts Woronesch, Alexei Gordejew, zu Hause in Zachenberg empfangen.
„Wir dürfen trotz der Spannungen den Gesprächsfaden nicht abreißen lassen“, sagte Brunner. Schließlich habe Bayern zu Russland vor dem Ukraine-Konflikt stets gute Handelsbeziehungen gepflegt. Brunner brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass dieser Konflikt bald beendet werde und sich der Warenaustausch wieder normalisiere.
Gordejew signalisierte großes Interesse vor allem an Landtechnik sowie Rindern und Schweinen. Angesichts der Herausforderungen durch den Klimawandel vereinbarten die beiden Politiker einen verstärkten Austausch zwischen Bayern und Woronesch in den Bereichen Wissenschaft und Forschung. So arbeiten Wissenschaftler in beiden Ländern beispielsweise an der Züchtung trockenheitsresistenter Pflanzen. Zudem wollen Brunner und Gordejew den seit Jahren gut eingeführten Austausch landwirtschaftlicher Studenten und Praktikanten in Zukunft weiter intensivieren.
Der Oblast Woronesch liegt in Südwestrussland und ist fast so groß wie der Freistaat, hat allerdings lediglich ein Fünftel der Einwohner Bayerns. Die sehr landwirtschaftlich geprägte Region gilt als Kornkammer Russlands. Schon 2010 hatte der bayerische Minister Woronesch auf Einladung Gordejews besucht. Dem Besuchswunsch Gordejews in Bayern ist Brunner daher gerne nachgekommen. Alexei Gordejew war von 1999 zehn Jahre lang Landwirtschaftsminister der Russischen Föderation und ist seit 2009 Gouverneur des Oblasts Woronesch.