Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner hat Ministerpräsident Horst Seehofer nach Moskau begleitet. Damit wollen sie die Beziehungen zwischen Bayern und Russland verbessern und in schwierigen Zeiten miteinander im Gespräch bleiben. Mit der Region Woronesch gab es eine Erklärung zur engeren Zusammenarbeit.
Bayerns Agrarminister Helmut Brunner will den Gesprächsfaden zu Russland nicht abbrechen lassen. Er begleitete Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer in dieser Woche nach Moskau. Zudem unterzeichnete Brunner dort mit dem ehemaligen russischen Agrarminister und heutigen Gouverneur des Oblasts Woronesch, Alexeji Gordejew, eine Vereinbarung zur Intensivierung der Zusammenarbeit.
Die Vereinbarung sieht eine Kooperation bei Tierzucht und Pflanzenbau, Bildung, Agrarforschung, Ländliche Entwicklung und Landtechnik vor. Der Oblast Woronesch liegt in Südwestrussland und ist fast so groß wie der Freistaat, hat allerdings lediglich ein Fünftel der Einwohner Bayerns. Die sehr landwirtschaftlich geprägte Region gilt als Kornkammer Russlands.
„Ich will mit der Russland-Reise den Boden bereiten für die Zeit nach den Sanktionen. Wir müssen im Gespräch bleiben, damit wir die früher sehr guten agrarwirtschaftlichen Beziehungen mit Russland nach Ende des Embargos rasch wieder aufnehmen können“, sagte Brunner. Russland sei in der Vergangenheit immer ein verlässlicher Handelspartner für Bayern gewesen. Noch 2012 seien Agrargüter aus Bayern im Wert von fast 200 Millionen Euro nach Russland exportiert worden. „Deshalb möchte ich im Rahmen der Reise ausloten, in welchen Bereichen und unter welchen Bedingungen wir künftig wieder verstärkt Handelsbeziehungen aufnehmen könnten“, so Brunner weiter. Gerade für Molkereien, Tierzüchter und Landtechnik-Unternehmen sei Russland ein interessanter und vielversprechender Markt.
Russland hat am 7. August 2014 Einfuhrverbote für verschiedene Nahrungsmittel aus der EU, den USA, Kanada, Australien und Norwegen verhängt. Betroffen sind Fleisch, Käse, Milchprodukte, Fisch sowie Gemüse und Obst. Zunächst war der Importstopp auf ein Jahr befristet. Er wurde aber zweimal verlängert und gilt nun bis Juli 2017.