Laut einer Forsa Umfrage spricht sich ein Großteil der Bundesbürger für eine Kennzeichnung der Haltung von Nutztieren aus. Außerdem plädiert eine Mehrheit dafür, den Einsatz von Reserveantibiotika in der Nutztierhaltung zu verbieten.
Eine Mehrheit der deutschen Bevölkerung befürwortet Veränderungen in der Nutztierhaltung. Das geht aus einer aktuellen repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hervor. Danach sprechen sich mehr als zwei Drittel der Befragten dafür aus, strengere Vorschriften zur artgerechteren Haltung von Nutztieren wie Schweinen oder Hühnern einzuführen. Außerdem sprachen sich 80 Prozent der Befragten dafür aus, dass auf Produkten gekennzeichnet wird, wie die Tiere gehalten wurde. Rund 75 Prozent seien zudem dafür, dass der Einsatz von Reserveantibiotika in der Nutztierhaltung verboten werde.
„Ein Verbot von Reserveantibiotika in der Nutztierhaltung ist überfällig“, urteilt der BUND. Tiere, die gut gehalten würden, bräuchten keine Antibiotika „und schon gar nicht solche, die für die menschliche Gesundheit essenziell sind“, heißt es weiter. Um Transparenz im Bereich der Nutztierhaltung zu schaffen, fordert der BUND eine verpflichtende staatliche Haltungskennzeichnung, die es Verbrauchern ermöglichen würde, sich aktiv für mehr Umwelt- und Tierschutz zu entscheiden. Die von Bundesagrarminister Christian Schmidt vorgestellten Kriterien für ein staatliches Tierwohl-Label hält der BUND für unzureichend. Das Label bringe kaum mehr für den Tierschutz als die gesetzlichen Standards jetzt schon vorschreiben, sagte Weiger.
Von der nächsten Bundesregierung erwartet der BUND eine Kehrtwende in der Landwirtschaft und einen Umbau der Nutztierhaltung. Die nächste Bundesregierung müsse dem Willen der Verbraucher nach mehr Tierschutz Rechnung tragen, so der BUND. Der Umbau der Landwirtschaft hin zu ökologischerer Tierhaltung, tiergerechten Ställen und mehr Weidehaltung sei unumgänglich, heißt es beim BUND.