Um die Bauern nachhaltig von überflüssiger Bürokratie zu entlasten, hat Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner EU-Kommissar Dacian CioloÅŸ am Montag 44 konkrete Vorschläge unterbreitet. "Wenn wir dieses Thema nicht mit Mut und Entschlossenheit anpacken, steht die Glaubwürdigkeit der Agrarpolitik und letztlich auch die Akzeptanz der Europäischen Union auf dem Spiel", warnte der Minister gestern bei einer Konferenz. Der Verwaltungsaufwand in der Landwirtschaft habe mittlerweile einen Umfang erreicht, der weder den Betrieben noch den Steuerzahlern mehr vermittelbar sei.
Dabei reicht es nach den Worten Brunners nicht aus, lediglich einzelne Vorschriften zusammenzufassen bzw. überholte zu streichen. Eine Reform müsse das Problem grundlegend angehen und spürbare Entlastung bringen.
Einen wichtigen Ansatzpunkt sieht Brunner unter anderem in der Einführung von EU-weit einheitlichen Schlüsselkriterien für die Vor-Ort-Kontrollen bei Cross Compliance (CC). Dadurch könne die Zahl der Prüfparameter auf ein Drittel reduziert werden. Außerdem fordert der Minister die Einführung ausreichender Toleranzschwellen für Flächenmessungen und Rückforderungen. Durch die Nutzung leistungsfähiger Technik können nach Ansicht Brunners auch die Kontrollquoten bei CC und beim Kontrollsystem InVeKos deutlich reduziert werden.
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