Der Preistrend zeige nach oben, so der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE), Jürgen Abraham, auf der Grünen Woche in Berlin. Als wesentliche Ursache nannte Abraham die Zunahme der Weltbevölkerung, die immer größere Mengen an Lebensmitteln aufsauge. Weltweit begrenzte Anbauflächen, Klimaveränderungen mit der Folge schwankender Ernten sowie der verstärkte Einsatz von Agrarrohstoffen für die Energieerzeugung kämen hinzu. Zwar dürfe die Konkurrenz zwischen Tank und Teller nicht dramatisiert werden; dennoch müsse die Förderung der Bioenergie kritisch hinterfragt werden. Die Nahrungsmittelherstellung müsse Vorrang haben, wenn es um die Verwendung agrarischer Rohstoffe geht, forderte der BVE-Präsident. Er wies zugleich darauf hin, dass die Verbraucherpreise 2007 in Deutschland im internationalen Vergleich mit einem Plus von 3,1 % nur moderat gestiegen seien. Ohnehin sei das Preisniveau für Lebensmittel in Deutschland deutlich niedriger als im EU-Durchschnitt. Die Hauptsorge der deutschen Ernährungsindustrie gelte daher der Frage, wie Rohstoffe für die Lebensmittelproduktion zu angemessenen Preisen beschafft werden könnten. DBV-Präsident Gerd Sonnleitner warnte indes vor falschen Vorstellungen über die Einkommenssituation in der Landwirtschaft. Die veränderte Marktsituation habe zwar die Stimmung in den Betrieben spürbar verbessert; gestiegenen Erlösen stünden jedoch höhere Kosten bei Futter- und Düngemitteln, Pflanzenschutz und Energie gegenüber, so dass sich die Einkommensverbesserungen in Grenzen halten.
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