Die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie hat sich gegen eine „Überregulierung“ in der Ernährungsindustrie durch EU-Regelungen ausgesprochen. Angesichts der anstehenden Europawahl erklärte die BVE, für ein wirtschaftlich und politisch starkes Europa seien Rahmenbedingungen notwendig, die die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen stärkten.
BVE-Hauptgeschäftsführer Christoph Minhoff betonte, 70 % der für die Ernährungsindustrie relevanten Gesetzgebung würden auf europäischer Ebene vorbereitet. Ob Umwelt-, Energie-, Agrar-, Außenwirtschafts-, Verbraucher-, Steuer- oder Wettbewerbspolitik - als größter Industriezweig in Europa sei man von nahezu allen Politikmaßnahmen betroffen. Deshalb sei es entscheidend, dass die EU-Politiker die Bedürfnisse der Unternehmen wieder stärker in den Mittelpunkt stellten.
Für eine wettbewerbsfähige Ernährungsindustrie müsse sich die europäische Politik künftig auf Maßnahmen beschränken, die praxisgerecht seien und tatsächlich einer Regelung auf EU-Ebene bedürften, forderte Minhoff.
Der europäische Binnenmarkt ist nach seinen Worten für die deutsche Ernährungsindustrie ein Erfolgsmodell. Ein Großteil des Lebensmittelimport- und -exportgeschäfts finde mit den europäischen Nachbarstaaten statt. In einem Positionspapier zur Europawahl fordert der BVE unter anderem, den Binnenmarkt zu vollenden, eine verlässliche und bezahlbare Energieversorgung zu gewährleisten, das Auslandsgeschäft zu fördern und die Rohstoffverfügbarkeit zu sichern. Außerdem sollen Steuern und Abgaben auf Lebensmittel nicht erhöht und die Verbraucher nicht bevormundet werden. Fracking in Wassergewinnungsgebieten schließt der BVE aus.